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Borussia Dortmund - 1. FC Nuernberg

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4:0 gegen Nürnberg: Dortmund strebt nach oben

Der BVB lässt Nürnberg beim 4:0 keine Chance. Die Dortmunder sind das erfolgreichste Team der letzten acht Spieltage und hätten gegen Nürnberg noch höher gewinnen können.

Über den Kollegen Michael Oenning weiß Jürgen Klopp nur Gutes zu berichten: „Das ist ein überaus sympathischer Zeitgenosse“, sagt Dortmunds Trainer, „ich kenne ihn schon seit ewigen Zeiten.“ Gestern mussten all die innigen Gefühle jedoch für 90 Minuten zurückstehen, schließlich wollte Borussia Dortmund mit einem Sieg gegen den 1. FC Nürnberg näher an die Spitze heranrücken. Und deshalb sei, so Nuri Sahin, „selbst ein Unentschieden wie eine gefühlte Niederlage“. Die Seelenpein hat sich der Mittelfeldspieler erspart, der BVB schlug den Aufsteiger vor 72 100 Zuschauern mit 4:0 (3:0) und setzte damit den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fort. Die Dortmunder sind das erfolgreichste Team der letzten acht Spieltage, sie holten in dieser Zeit 18 Punkte.

Gegen ihre Gäste aus dem Frankenland entschieden die Dortmunder das Spiel bereits in der ersten Hälfte, als ihnen die Nürnberger den Gefallen taten, mehr oder weniger ohne Hintermannschaft zu agieren. Immer wieder fand der BVB seine Offensivkräfte mit direkt gespielten Vertikalpässen, oftmals waren die Gegenspieler gedanklich nicht in der Lage, dem Tempospiel in die Spitze zu folgen. Oenning sprach von „Naivität“ und bemängelte, seine Spieler hätten „nur offensiv gedacht, und das ist herbe bestraft worden“. Auch Nürnbergs Verteidiger Dennis Diekmeier haderte mit dem dilettantischen Auftreten: „Wir waren völlig unkonzentriert, überhaupt nicht richtig da, und schon liegst du mit drei Toren hinten.“

So ergaben sich zwangsläufig beste Gelegenheiten, die das Ensemble in schwarz-gelb zu drei Treffern vor der Pause nutzte. Den Anfang machte Kevin Großkreutz in der achten Minute, nach schöner Vorarbeit von Sven Bender gelang ihm sein erster Bundesligatreffer. Eine schöne Geschichte für Großkreutz, der früher auf der Dortmunder Südtribüne den Profis zugejubelte. Nun hat er selbst den Sprung in die Startformation des BVB geschafft. Fünf Minuten später bediente Patrick Owomoyela Dortmunds Sturmführer Lucas Barrios, der mit seinem sechsten Saisontreffer die Führung ausbaute. Doch damit nicht genug. Als die Nürnberger nach etwas mehr als einer halben Stunde ein wenig mehr Kontrolle über das Spielgeschehen gewonnen hatten, traf Mohamed Zidan mit spielerischer Leichtigkeit zum 3:0. Es war eine Führung, die der BVB ohne allzu große Mühen herausgespielt hatte, zu gering war die Gegenwehr eines Gegners, der bei seinem letzten Auswärtsspiel immerhin beim Deutschen Meister in Wolfsburg gewonnen hatte.

Auch nach dem Seitenwechsel hatte Dortmund ein rundes Dutzend beste Möglichkeiten, doch lediglich Mats Hummels durfte sich in einer frappierend einseitigen Partie feiern lassen, in der die Nürnberger mit dem 0:4 noch gnädig bedient waren. Obwohl seine Spieler reichlich verschwenderisch mit ihren Chancen umgegangen waren, mochte Klopp nicht ein Wort der Kritik wählen. Er sei „sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie wir das hier angegangen sind“, betonte der 42-Jährige, der seinen 50. Sieg als Trainer in der Ersten Liga feierte. Warum sollte sich Klopp damit beschäftigen, nach einer durchweg unterhaltsamen Partie noch an Kleinigkeiten herumzumeckern? Schließlich hatte seine Mannschaft nach dem eindrucksvollen Sieg in Hoffenheim erneut dokumentiert, dass mit ihr nach holprigem Saisonstart längst wieder zu rechnen ist.

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