zum Hauptinhalt
Kollektiver Jubel mit Maskottchen: Die Spieler von RasenBallsport Leipzig bejubeln den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

© dpa

5:1 gegen Saarbrücken: RB Leipzig macht Aufstieg in die 2. Liga perfekt

Der ambitionierte Verein RB Leipzig hat nie verheimlicht, wo er hin will: An die Spitze. Nach fünf Jahren hat das Projekt den Sprung in die 2. Bundesliga geschafft. Seit Ralf Rangnick in Leipzig wie in Salzburg als Sportdirektor die Geschicke leitet, läuft es.

RasenBallsport Leipzig hat bei seinem Projekt Bundesliga-Fußball den nächsten Schritt geschafft. Mit einem 5:1 (4:0)-Sieg machten die Fußballer aus der Heldenstadt gegen Absteiger 1. FC Saarbrücken am Samstag den Aufstieg in die 2. Liga perfekt. Nach nur einer Viertelstunde war vor 42 713 Zuschauer im Leipziger WM-Stadion klar: Der vom Getränkekonzern Red Bull finanzierte Club ist auf dem Weg nach oben nicht zu stoppen. Vor fünf Jahren merkten viele deutsche Fußball-Fans erstmals auf. Im Gewand eines normalen Vereins tauchte der Club als Marketinginstrument des österreichischen Brauseherstellers auf.

Der Start verlief allerdings holprig. Nachdem Leipzig, das das Spielrecht des Fünftligisten SSV Markranstädt erwarb, um nicht ganz unten anfangen zu müssen, problemlos durch die Oberliga marschierte, stockte es in der Regionalliga. Zweimal mussten die Messestädter kleinere und finanzschwächeren Clubs den Vortritt Richtung 3. Liga lassen. Investitionen von geschätzt 100 Millionen Euro durch Mäzen Dietrich Mateschitz brachten zunächst nur die Infrastruktur auf Bundesliganiveau, etwa mit einem der modernsten Trainings- und Nachwuchszentren.

Mit Rangnick ging es aufwärts

Sportlich aufwärts ging es erst, seit Ralf Rangnick als Sportdirektor tüftelt. Er brachte im Sommer 2012 Trainer Alexander Zorniger mit nach Leipzig und kündigte eine neue "Zeitrechnung" an. RB stieg zweimal auf und schaffte nun als erstes Team den Durchmarsch "ab durch die Dritte", wie die Marketing-Abteilung früh das Saisonziel als Slogan ausgab. Zorniger setzte auf aggressiven Pressing-Fußball, der nicht immer schön anzuschauen, aber das richtige Mittel für die ausgeglichene 3. Liga ist.

Dass die von Rangnick in den zwei Jahren deutlich verjüngte Mannschaft über große individuelle Qualität verfügt, zeigte sich vor allem in den Duellen mit den beiden anderen Top-Teams aus Heidenheim und Darmstadt. Drei der vier Partien gewann Leipzig und kassierte nur einen Gegentreffer.

Euphorie in Leipzig entfacht

Zuletzt schaute sich auch Mateschitz erstmals das Projekt persönlich an. Und mit ihm mittlerweile im Schnitt mehr als 15 000 Zuschauer, in den letzten beiden Spielen sogar rund 40 000 Fans. In der Messestadt hat es der Verein geschafft, eine Euphorie zu entfachen und mit Erfolg an die Stelle zu treten, wo früher die Traditionsvereine 1. FC Lokomotive und BSG Chemie Leipzig standen. In Leipzig hoffen sie nun, dass die Deutsche Fußball-Liga (DFL) Ende Mai auch die Lizenz für die 2. Bundesliga erteilt. Im ersten Durchgang forderte der Ligaverband ein neues Vereinslogo, eine von Geldgeber Red Bull unabhängigere Besetzung der Führungsgremien sowie geringere Hürden für neue Mitglieder.

Denn der Club bewegt sich mit seiner Satzung und einem kleinen elitären Kreis aus Red-Bull-Mitarbeitern, die als einzige neun stimmberechtigte Mitglieder die Führungsgremien bilden, im Graubereich des Vereinsrechts. Leipzig hebelt die 50+1-Regel als eingetragener Verein aus und erregt damit viele Gemüter. "Das ist eine echte Provokation für das Regelwerk des deutschen Fußballs", sagte Christian Müller, von 2001 bis 2010 DFL-Geschäftsführer, bei WDR "sport inside": "Ich empfinde das als Finanzdoping und habe auch wenig Respekt für die sportlichen Leistungen." (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false