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Hoffenheim

© dpa

5:2 in Hannover: Hoffenheim: Am Ende aufgedreht - und an die Spitze

Hoffenheim dreht nach einem 1:2-Rückstand gegen Hannover das Spiel. Am Ende heißt es 5:2 – der Aufsteiger ist Tabellenführer.

An Hoffenheim hat Florian Fromlowitz keine guten Erinnerungen. Genau ein Jahr ist es her, dass der Torhüter von Hannover 96 zum letzten Mal zwischen den Pfosten stand. Während der Zweitligapartie seiner damaligen Mannschaft, des 1. FC Kaiserslautern, zog sich Fromlowitz einen Kreuzbandriss zu und musste monatelang aussetzen. Gegner damals: Hoffenheim. So wie gestern, als Fromlowitz wegen der Handverletzung von Robert Enke zum ersten Mal wieder auflief. Und wieder wurde es eine bittere Erfahrung für den 22-Jährigen: Auch wegen seines Fehlers verlor Hannover im eigenen Stadion gegen den Aufsteiger 2:5 (0:1).

Die 42 321 Zuschauer sahen zunächst eine eher langweilige Partie. Hannover entwickelte in der ersten Viertelstunde mehr Drang zum Tor. Doch es waren die Hoffenheimer, die die erste gute Möglichkeit hatten. Beim Freistoß von Carlos Eduardo wirkte Fromlowitz erstmals unsicher, erst im Nachfassen konnte er den Ball sichern. Hoffenheim kam nach einigen Fehlern zu Beginn immer besser ins Spiel. Die nächste gute Möglichkeit folgte wenige Momente später, als Eduardo aus 16 Metern frei zum Schuss kam, aber der Ball knapp am Tor vorbeiging. Wenn Hannover sich Chancen erspielen konnte, war meist Arnold Bruggink beteiligt, der mehrmals den Hoffenheimer Torhüter Daniel Haas prüfte, der trotz der Genesung der bisherigen Nummer eins Ramazan Özcan wieder im Tor stand.

Hoffenheim war Ende der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Hannover verteidigte nur noch, ehe das Unvermeidliche geschah: Vedad Ibisevic passte zu Andreas Beck, der flankte zu Ibisevic, und der schob den Ball locker zum 1:0 ins Tor. „Wir konnten froh sein, dass wir zur Halbzeit nicht noch höher zurücklagen“, sagte Hannovers Trainer Dieter Hecking. „Das war vor allem läuferisch keine gute Leistung.“

Nach der Pause sah es kurz so aus, als könnten die Niedersachsen das Spiel drehen. Christian Schulz verwandelte eine Ecke zum 1:1-Ausgleich. Eine Viertelstunde später schloss der für den schwachen Schlaudraff eingewechselte Jiri Stajner einen Konter zur Führung für Hannover ab. Doch Hoffenheim gab nicht auf. Ralf Rangnick brachte Sejad Salihovic, und das zahlte sich aus. Nur sieben Minuten nach dem Führungstor für 96 zog Salihovic aus 18 Metern ab, Fromlowitz konnte den Ball nicht festhalten, und Obasi staubte mühelos zum 2:2 ab. „Ich weiß, dass ich das Ding heute mitverloren habe“, sagte Fromlowitz nach dem Spiel.

Doch es kam noch schlimmer: Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich traf Salihovic zum 3:2 für Hoffenheim. Danach demonstrierte der Aufsteiger seine ganze Sturmkunst, Hannover war mit der Schnelligkeit des Spiels deutlich überfordert. Zehn Minuten vor dem Ende erhöhte Demba Ba zum 4:2 und nur zwei Minuten später schoss Ibisevic das 5:2, das den Aufsteiger wieder an die Tabellenspitze bringt. Mit neun Saisontoren führt der Bosnier nun alleine die Torjägerliste an.

„Es war ein richtig gutes Spiel“, sagte Rangnick. „Wie sich die Mannschaft nach dem 1:2 präsentiert hat, war beeindruckend.“ Auch Hecking musste die Leistung des Gegners anerkennen: „Wir wussten, dass es sehr schwierig werden würde, diese Offensive unter Kontrolle zu bringen, aber solche Fehler in der Defensive haben wir lange nicht gemacht.“ Auch Florian Fromlowitz durfte sich angesprochen fühlen. Der wird wohl nächstes Mal lieber verzichten, wenn es gegen Hoffenheim geht.

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