zum Hauptinhalt
Luke Sikma konnte Albas Niederlage nicht verhindern.

© imago/Bernd König

72:75 gegen Gran Canaria: Alba Berlin scheidet aus dem Eurocup aus

Nach der Niederlage gegen Gran Canaria verpasst Alba Berlin das Play-off-Viertelfinale im Eurocup.

Als der x-te Ball nicht in den Korb fiel und zum x-ten Mal ein Spieler ein Zuspiel verdaddelte, hatte die Anzeigetafel genug. Sie spuckte eine knackige 27:4-Führung für die Basketballer von Alba Berlin im Eurocup gegen Gran Canaria aus, obwohl der Spielstand 5:4 betrug. Albas Maskottchen stieg vor lauter Freude gar auf in die ersten Zuschauerreihen und knuddelte mit seinem Federgewand ein paar Besucher. Eine technische Panne ließ die 6300 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof am Dienstagabend erstmals jubeln. Der falsch angezeigte Spielstand war auch deshalb so schön, weil er gereicht hätte, um im direkten Duell mit den Spaniern vorne zu liegen. Das Hinspiel auf Gran Canaria hatte Alba 81:100 verloren.

Zum Leidwesen des Berliner Anhangs aber, spuckte der richtig angezeigte Spielstand knapp zwei Stunden später nicht das Ergebnis aus, dass er sich erwünscht hatte. Alba Berlin unterlag 72:75 (35:27) und verlor damit sein viertes von fünf Spielen in der Eurocup-Gruppe E. Das Team von Trainer Aito Garcia Reneses hat das Play-off-Viertelfinale in dem europäischen Wettbewerb verpasst. Das abschließende Spiel am 6. Februar bei Galatasaray ist bedeutungslos für Alba.

Albas Trainer kritzelte eifrig auf seinem Klemmbrett

Die Fans der Berliner waren dabei schon vor Beginn der Begegnung mit den Spaniern wohl gestimmt. Die zuletzt verletzten Guards Peyton Siva und Spencer Butterfield standen wieder auf dem Parkett, und zumindest Letzterer sollte schon in der Anfangsphase eine wichtige Rolle spielen. Die favorisierte Mannschaft aus Gran Canaria war mit viel Wucht in dieses Spiel gestartet und führte schnell mit 12:7, ehe Butterfield seinen ersten erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf einstreute.

Butterfield ist sicher einer der talentiertesten Spieler in der Mannschaft von Alba Berlin. Der US-Amerikaner hat das, was im Basketball gemeinhin als feines Händchen bezeichnet wird. Butterfield trifft regelmäßig und das auch noch aus weiter Entfernung. Der Dreier zum 10:12 aus Sicht von Alba Berlin gab der Mannschaft von Reneses Sicherheit. Das Flatterige und Aufgeregte im Spiel der Berliner war plötzlich weg. Alba, allen voran Spielmacher Stefan Peno, verteidigten stark und die Würfe fanden nun häufig den Weg in den Korb. Mit einer 35:27-Führung ging Alba in die Halbzeit.

Aber es gibt wenige Sportarten, in denen ein Spiel so viele Wendungen bereithält wie im Basketball. Dass die Spanier am Dienstagabend wieder zurück ins Spiel fanden, lag daran, dass sie in dem Schweden Marcus Erikkson einen Mann in ihren Reihen haben, der ein mindestens genauso gefühlvolles Händchen hat wie Albas Butterfield. Eriksson jedenfalls war mit seinen elf Punkten maßgeblich daran beteiligt, dass Gran Canaria vor dem letzten Viertel plötzlich mit 58:56 vorne lag.

Albas Trainer Reneses, der 2014 bis 2016 Headcoach des Gegners war, kritzelte eifrig auf seinem Klemmbrett mit den taktischen Anweisungen herum. Doch als es in die Entscheidung ging, war Gran Canaria ausgebuffter. Pablo Aguilar versenkte einen Dreipunkte-Wurf zum 67:61 für die Gäste. Alba aber kämpfte sich mit großem Einsatz und viel Emotion noch einmal zurück und kam bis auf einen Punkt heran. Die Zuschauer schöpften Hoffnung und es wurde richtig laut in der Halle. Doch ein erfolgreicher Dreipunkte-Wurf von Gal Mekel zerstörte alle Träume der Berliner.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false