zum Hauptinhalt
Ohne Worte: Alba-Trainer Sasa Obradovic.

© Imago

78:73 gegen Valencia: Alba schafft Abschiedswunder

Alba Berlin schlägt den BC Valencia zu Hause mit 78:73 (33:36) und schafft so einen mehr als anständigen Abschied aus dem Eurocup. "Wir können stolz darauf sein, was wir in dieser Eurocup-Saison geleistet haben", sagt Trainer Obradovic.

In der Hallenzeitung, die vor Heimspielen von Alba verteilt wird, war von einem „kleinen Wunder“ die Rede, das die Berliner Basketballer gegen den BC Valencia brauchen würden. Das war eine ordentliche Untertreibung. Angesichts der 54:86-Niederlage im Hinspiel hätte Alba schon ein Wunderwerk biblischen Ausmaßes oder einen gallischen Zaubertrank benötigt, um noch das Eurocup-Halbfinale zu erreichen. Am Ende des Rückspiels am Dienstagabend ließ sich festhalten: Albas Coach Sasa Obradovic ist weder Miraculix noch der Messias, die Arena am Ostbahnhof ist weder Kleinbonum noch der See Genezareth – und die Berliner sind im Viertelfinale des zweitwichtigsten Europapokals ausgeschieden. Die Gastgeber durften sich allerdings über einen 78:73 (33:36)-Sieg gegen einen Gegner der europäischen Spitzenklasse freuen. "Wir können stolz darauf sein, was wir in dieser Eurocup-Saison geleistet haben", sagte Obradovic.

Die Optimisten unter den 7033 Zuschauern, die auf Leichtsinn und Übermut bei den Spaniern gehofft hatten, wurden enttäuscht. Valencia begann konzentriert und kraftvoll, wenn auch nicht mit dem gleichen gnadenlosen Furor in der Verteidigung wie im Hinspiel. Auch der vor einer Woche mit 33 Zählern überragende Justin Doellman zeigte sich eher zurückhaltend, wurde von den Berlinern viel besser verteidigt und kam am Ende auf vergleichsweise handzahme neun Punkte. Da aber auch die Gastgeber offensiv keine Geniestreiche zeigten, konnte sich keines der beiden Teams bis zum Halbzeitstand von 36:33 für Valencia absetzen. Highlight für das Berliner Publikum war bis dahin die Einwechslung von Albas Kapitän und Dauerreservist Sven Schultze, Tiefpunkt waren zwei Freiwürfe von Jonas Wohlfahrt-Bottermann, bei denen der Alba-Center Korb, Ring, Brett, Netz und überhaupt alles verfehlte.

Für die Berliner ging es angesichts des nun endgültig unmöglichen Weiterkommens darum, ein wenig Selbstvertrauen für das Finalturnier des BBL-Pokals am Wochenende in Ulm zu tanken, bei dem Alba im Halbfinale auf Meister Bamberg trifft. Valencia setzte sich im dritten Viertel jedoch mit konsequentem und fast fehlerfreiem Basketball auf zehn Punkte ab, die spielerisch unterlegenen Berliner reagierten mit Härte und Kampf. Die Spanier schienen überrascht, dass sich Alba immer noch so hartnäckig wehrte, angeführt vom überragenden Reggie Redding (24 Punkte, acht Rebounds, sieben Assists) kamen die Gastgeber noch einmal zurück. "Das war vielleicht das bisher beste Spiel von ihm bei Alba", sagte Obradovic. "Er ist einer unserer Anführer, heute hat er wirklich dominiert."

Valencias Trainer Velimir Perasovic hätte seine Stammkräfte gerne schon längst geschont, das konnte sich der Kroate gegen die nun extrem bissigen Berliner aber nicht erlauben. Am Ende hatte Alba den größeren Willen, das Spiel zu entscheiden. Die Freude über den mehr als anständigen Abschied aus dem Eurocup wurde nur dadurch getrübt, dass Center Leon Radosevic die Ehrenrunde nach einem Schlag auf den Oberschenkel stark humpelnd absolvierte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false