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81:69 gegen Frankfurt: Alba zieht ins Pokalfinale gegen Bonn ein

Mit Kampfgeist und Nervenstärke schlägt Alba Berlin die Skyliners Frankfurt 81:69 und kann am Sonntag gegen Bonn erstmals seit 2006 wieder den deutschen Pokal gewinnen.

Rashad Wright warf sich so hart auf das Parkett, dass der Schweiß von seinen Zöpfchen durch die Luft spritzte. Alba Berlins Aufbauspieler tippte einen über den Boden rollenden Ball zu seinem Mitspieler Immanuel McElroy, der über das ganze Feld dribbeln konnte und auf 72:59 erhöhte. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende des Pokal-Halbfinals war der bis dahin erbitterte Widerstand der Frankfurt Skyliners gebrochen. Wrights Aktion hatte verdeutlicht: Wenn schon der bisweilen zum Phlegma neigende Berliner Spielmacher derart kämpfte, war gegen den Deutschen Meister wohl nichts zu holen. Am Ende siegte Alba 81:69 (32:26) und hat heute im Finale (15 Uhr, live im Internet bei sportdigital.tv) die Chance, den deutschen Pokal zum ersten Mal seit 2006 wieder zu gewinnen.

Gegner sind die Baskets Bonn, die die Düsseldorf Giants im ersten Halbfinale 83:62 (32:31) bezwungen hatten. Alba erwartet im Endspiel beinahe ein Auswärtsspiel – die Bonner haben die meisten und lautesten Fans mit zum Top-Four-Turnier nach Hamburg gebracht.

Den Berlinern war die kurze Pause von nicht einmal 48 Stunden seit der Europaliga-Niederlage gegen Barcelona nicht anzumerken. Vor 6211 Fans in der alles andere als ausverkauften Color-Line-Arena versuchte Alba zunächst, die physisch starken Frankfurter vom Korb fernzuhalten. In der Bundesliga hatten die Berliner die Skyliners deutlich mit 87:71 besiegt, dabei aber Lorenzo Gordon überhaupt nicht unter Kontrolle bringen können: Der bullige US-Amerikaner hatte bei fast perfekter Wurfquote 30 Punkte erzielt.

Auch gestern wies Frankfurts Coach Murat Didin seine Aufbauspieler immer wieder an, den Ball in Gordons Hände zu bringen – allerdings mit weniger Erfolg. Mitte des zweiten Viertels konnte sich Alba erstmals auf zehn Punkte absetzen. Doch Frankfurt störte Albas Spielrhythmus erfolgreich mit wechselnder Verteidigung – mal Mann gegen Mann, mal Zonenverteidigung, mal Pressverteidigung. Zur Pause waren die Skyliners wieder auf sechs Punkte heran und hielten das Spiel auch im dritten Viertel offen.

Als Adam Chubb – der den Pokal im vergangenen Jahr mit Quakenbrück gewonnen hatte – völlig übermotiviert innerhalb von acht Sekunden sein drittes und viertes Foul beging, durfte auch Albas Neuzugang Blagota Sekulic erstmals aufs Feld. Gleich seine erste Ballberührung nutzte er zu einem erfolgreichen Hakenwurf. Doch auch mit Sekulic gelang es Alba nicht, sich abzusetzen. Die Berliner gingen mit einer knappen Drei-Punkte-Führung (52:49) ins Schlussviertel. Dort startete Alba mit einer 6:0-Serie, Sekulic machte auch seinen zweiten Ballkontakt zu zwei Punkten. Casey Jacobsen und Rashad Wright trafen Dreipunktewürfe, ehe Wright mit seinem Hechtsprung das entscheidende Zeichen setzte. Frankfurt versuchte noch, Alba mit Fouls an die Freiwurflinie zu zwingen. Doch auch dort behielten die Berliner die Nerven. „Sie sind immer souverän geblieben“, sagte Frankfurts Spielmacher Pascal Roller. „Wir haben viel Druck gemacht, aber Alba hat viel Erfahrung und kann damit umgehen.“

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