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90 MINUTEN mit …: André Lima

Herthas Stürmer trifft endlich mal wieder

Es ist der Moment, auf den André Lima lange gewartet hat. Mindestens seit dem 10. November 2007. Da hatte der Brasilianer sein erstes und einziges Tor für Hertha BSC erzielt – bis zum Sonnabend. Schon nach zehn Spielminuten liegt der Ball im Bremer Tornetz, dank Lima. Der zelebriert seinen Moment ausgiebig, zeigt gen Himmel, legt dann die Hände als Schalltrichter an seine Ohren. Lauter bitte! Lauter, für Herrn Lima!

Große Auftritte hatte der Brasilianer, kurz vor Saisonbeginn von Manager Dieter Hoeneß nach Berlin geholt, bei Hertha selten. 3,5 Millionen Euro Ablösesumme für einen Angreifer, der mehr durch seine knallroten Schuhe auffällt als durch Torgefährlichkeit – das kann kaum angehen. Trainer Lucien Favre hatte Lima zwischenzeitlich sogar schon aussortiert. Gegen Bremen darf er wieder spielen, weil er Fortschritte macht, wie Favre sagt, und weil Marko Pantelic nicht spielen kann.

Das Spiel beginnt dann auch gut für Lima, eben mit dem Ausgleichstor: Rudolf Skacel flankt einen Freistoß in den Bremer Strafraum, die großen Innenverteidiger Naldo und Per Mertesacker segeln am Ball vorbei – Lima nicht. Er köpft ein zum 1:1 für Hertha. Kurz vor der Pause hat er eine andere gute Szene: Er grätscht in eine Vorlage von Skacel hinein, der Ball streift am Pfosten vorbei. Nach der Pause ärgert sich Lima über das Unvermögen seines Kollegen Lukasz Piszczek. Statt flach auf den frei im Strafraum wartenden Brasilianer zu passen, versäbelt der Pole die Vorlage. Pech für Lima, der dann auch noch die Chance zum 2:1 vergibt. Sein Distanzschuss landet am Lattenkreuz.

So groß die Freude über sein zweites Tor im 14. Bundesligaspiel auch ist, nach dem Spiel kann sich Lima über sein Tagewerk nicht nur freuen. „Es wäre besser gewesen, wenn ich das zweite Tor auch noch gemacht hätte und wir gewonnen hätten“, sagt er. André Lima muss wohl weiter auf seinen ganz großen Auftritt bei Hertha warten. Claus Vetter

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