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Sport: 90 MINUTEN MIT Andreas Neuendorf

Wie Herthas Antreiber das Spiel in Hamburg erlebte

Von Karsten Doneck, dpa

Er sah das Unheil wohl schon kommen. Wie er da am Boden hockte, mit der Faust auf den Rasen trommelte und lauthals losschimpfte. So verhält sich einer, der glaubt, ihm sei bitteres Unrecht widerfahren. Der Anlass dieses Wutanfalls von Andreas Neuendorf (Foto: Reuters): Der Mittelfeldspieler von Hertha BSC war nach einem Doppelpass mit Fredi Bobic in aussichtsreicher Schussposition gestürzt. Etwa über das Bein des Hamburgers Bernd Hollerbach? Schiedsrichter Markus Schmidt ließ weiterspielen.

Es war gestern in der AOL-Arena in Hamburg nicht der Tag des Andreas Neuendorf. Nicht nur wegen dieser einen Szene nach einer halben Stunde Spielzeit. Auch sonst: Neuendorf sollte im Mittelfeld der Herthaner Akzente setzen, und er bemühte sich auch eifrig. Doch Collin Benjamin, einer der stärksten Hamburger, hinderte ihn daran. Benjamin ließ dem Berliner mit der Nummer 20 auf dem Rücken kaum einen Zentimeter Raum und störte schon bei der Ballannahme.

Früh musste sich Neuendorf zusammenreißen. Für ein Foul an David Jarolim an der Mittellinie hatte er nach einer Viertelstunde bereits Gelb gesehen. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde er selbst rüde attackiert, sein Widersacher Benjamin sah dafür ebenfalls Gelb. Und als wenig später Neuendorf und Benjamin wieder einmal in einer Form aneinander gerieten, die nicht zur feinen Art des Fußballs zählt, musste Schiedsrichter Schmidt schlichtend eingreifen und die beiden ermahnen.

Beim 0:1, dem Freistoßtor von Christian Rahn, hatte der 29 Jahre alte Neuendorf Posten in Herthas Mauer bezogen. Als der harte Schuss Rahns kam, drehte er sich weg, machte damit den Weg für den Ball frei. Nach 73 Minuten wurde Neuendorf gegen Nando Rafael ausgewechselt. An der Seitenlinie nahm ihn Kotrainer Andreas Thom in Empfang, klopfte ihm auf die Schulter und redete kurz auf ihn ein. Ob ihn das trösten konnte?

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