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Starke Vorstellung: Will Cherry (li.) beim Korbleger gegen Bayreuth.

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97:77 gegen Bayreuth: Alba Berlin: Ausgeglichen und mit viel Energie

Eine überzeugende Vorstellung - vom gesamten Team: Alba Berlin demonstriert beim Sieg gegen Bayreuth die neue Stärke der Mannschaft - auch wenn Trainer Obradovic noch nicht alles gefällt.

Nach dem zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel tippte Sasa Obradovic auf einen Stapel Papier. "Sie sollten mal meine Notizen sehen", sagte der Coach von Alba Berlin nach dem 97:77 (49:42) gegen Bayreuth. Doch er
bewerte die Spiele nicht nach Resultaten, sagte er. "Ich habe noch genug gesehen, das ich gegenüber meinen Spielern kritisieren werde."

Das ist natürlich eine pingelige Trainersicht. Für den normalen Zuschauer ist es dagegen erstaunlich, wie gut und erfolgreich die neu formierte Alba-Mannschaft bereits zusammen Basketball spielt. Nach dem Auftaktsieg am vergangenen Donnerstag gegen Ulm gewannen die Berliner auch am Sonntag ungefährdet. "Es läuft so, wie wir das erwartet haben", sagte Flügelspieler Akeem Vargas unbeeindruckt. Dabei hatte selbst Geschäftsführer Marco Baldi noch gewarnt, es könne wegen der vielen Zu- und Abgänge und wegen der fehlenden Zeit zur Vorbereitung ein holpriger Start werden. Stattdessen stimmen die Abläufe bereits auffallend gut.

Ausgeglichenheit als Stärke

Gegen Bayreuth überzeugte das ganze Team, fünf Spieler punkteten im zweistelligen Bereich: Niels Giffey (10 Zähler), Will Cherry, Dragan Milosavljevic (beide je 11), Mitchell Watt (12) und Topscorer Jordan Taylor (17). "Die Ausgeglichenheit ist auch in diesem Jahr unsere Stärke", sagte Vargas. Vielleicht fällt das auch bald dem Berliner Publikum auf. Wie schon gegen Ulm klafften große Lücken auf den Rängen, offiziell waren 8340 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof. Kresimir Loncar war keiner von ihnen. Der neue Center weilt weiter in seiner Heimat Kroatien und könnte frühestens am kommenden Mittwoch beim Auswärtsspiel in Göttingen debütieren. Doch seine neue Mannschaft kam auch ohne ihn sehr gut zurecht.

Mit einem 14:1-Lauf setzte sich Alba bereits im ersten Viertel auf 21:8 ab. "Wir kommen gleich mit viel Energie raus aufs Feld", erklärte Vargas die Spielweise, die erfolgreich aus dem Vorjahr übernommen wurde. "Wir verteidigen weiter mit einer Intensität, die es für den Gegner schwer macht in den Rhythmus zu kommen." Die Gäste aus Franken, die mit zwölf Neuzugängen doppelt so viele neue Spieler integrieren mussten wie die Berliner, kamen nur einmal kurz heran, auf drei Punkte kurz nach der Halbzeit. Doch Alba antwortete unbeeindruckt mit 18 Punkten in Serie. So blieb das Spiel bis zum Ende souverän-einseitig.

Doch dass es so weiterläuft, erwarten die Berliner nicht. "Es werden noch Aufs und Abs kommen, bisher haben wir sie nur im Training", sagte Vargas. "Wir haben Potenzial und finden allmählich zusammen", sagte Coach Obradovic, warnte aber vor den Spielen in Göttingen am Mittwoch und Crailsheim am Samstag: "Lasst uns erstmal abwarten, wie wir auswärts auftreten." Sicher ist nur: Obradovic wird weiter viel kritisieren und korrigieren, unabhängig von den Resultaten.

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