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Sport: Aachener Übermut

Der Zweitligist bejubelt das 1:0 im Halbfinale gegen Gladbach

Aachen. Claus Reitmaier hatte Geburtstag, 40 Jahre wurde er alt. Glücklich war er nicht. Und das nicht nur deshalb, weil er am Abend am Aachener Tivoli seiner Arbeit als Torwart von Borussia Mönchengladbach nachgehen musste. Nein, viel schlimmer: Er kassierte ein einziges Gegentor, und das verbaute seiner Elf den Weg ins DFB-Pokalendspiel. Zweitligisten Alemannia Aachen gewann das Halbfinale gegen die Gladbacher vor 20 400 Zuschauern mit 1:0 (1:0). Die Alemannia, die im Viertelfinale bereits Bayern München ausgeschaltet hatte (2:1), bestreitet damit am 29.Mai das Endspiel im Berliner Olympiastadion gegen Werder Bremen. Es ist der dritte Finaleinzug der Aachener im DFB-Pokal nach 1953 und 1965.

Die Aachener spielten vor eigenem Publikum erstaunlich zurückhaltend, fast schüchtern. Reitmaier verlebte eine recht geruhsame erste Halbzeit, jedenfalls bis 180 Sekunden vor der Pause. Da wurde er durch einen direkten Freistoß aus 18 Metern, von Ivica Grlic ausgeführt, erstmals ernsthaft geprüft – und flach schlug der Ball in der Ecke zur glücklichen Aachener Führung ein.

Zuvor hatten die Gladbacher das Geschehen weitgehend unter Kontrolle. Vaclav Sverkos hätte die Gäste früh in Führung bringen können, doch sein Schuss prallte vom Innenpfosten zurück, direkt in die Arme des Aachener Torhüters Straub.

Die Fans der Alemannia drückten schon zur Halbzeit ihren Übermut recht sangesfreudig aus. „Ein’s kann uns keiner nehmen – und das ist das Endspiel gegen Bremen“, intonierten sie da als vielstimmiger Chor. Nach dem Wechsel gelang es den Gladbachern nicht, den Kontrahenten mal über einen längeren Zeitraum unter Druck zu setzen, um ihn zu Fehlern zu zwingen. Ein Gewaltschuss von Broich, bei dem Torwart Straub den Ball aber wegboxte, war noch die gefährlichste Aktion des Erstligisten. Und Glück hatte die Alemannia auch: Gleich bei zwei Handspielen von Meijer und Mbwando im eigenen Strafraum blieb der Elfmeterpfiff für Mönchengladbach aus.

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