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Sport: Ab in die zweite Runde

Schalke, HSV, Bremen, Leverkusen, Lautern und Wolfsburg siegen souverän – Rostock mühsam weiter, St. Pauli stürzt Burghausen

Der Einkauf von Sören Larsen macht sich immer mehr bezahlt. Seine beiden Tore leiteten den 3:0 (1:0)Sieg des FC Schalke04 beim Verbandsligisten FC Bremerhaven ein. Der Bundesligist musste ohne Abwehrchef Marcelo Bordon (Bänderanriss), Mittelfeldspieler Fabian Ernst (Oberschenkelverletzung), Regisseur Lincoln (Sperre) und Torjäger Ebbe Sand (Zehenverletzung) auskommen. Trotzdem setzte Schalke den Gegner von Anfang an unter Druck, vor allem von dem für Ernst aufgebotenen Simon Cziommer ging anfangs eine Menge Gefahr für das Tor der Norddeutschen aus. Gefreut hat sich aber letztlich auch der FC Bremerhaven: Mit 9897 Zuschauern war das Nordseestadion erstmals seit 24 Jahren wieder einmal ausverkauft. Bester Mann des Verlierers war der 25-jährige Torhüter Wilko Barre, der eine höhere Niederlage verhinderte.

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Eine Halbzeit trat der Hamburger SV bei den Stuttgarter Kickers wenig überzeugend auf. Erst als die Kräfte des Regionalligisten gegen Ende erlahmten, kam der HSV zu einem 5:1 (1:1)-Sieg. Von einem „typischen Pokalfight“ sprach nachher HSV-Trainer Thomas Doll. Vor 8220 Zuschauern zählte auch Mehdi Mahdavikia zu den Torschützen. Der Iraner, nach einer knappen Stunde eingewechselt, hob einen direkten Freistoß gefühlvoll zum Endstand ins Netz. Diesen Mahdavikia will der HSV nach wie vor abgeben, zu den Auswärtsspielen im UI-Cup durfte er gar nicht mehr mitfliegen. Ob er sich durch Tore wieder näher an die erste Elf herantasten kann? Mahdavikia hat unmissverständlich erklärt, dass er gar nicht daran denkt, den Klub zu verlassen, er fühle sich schließlich wohl in Hamburg. Gegen die Stuttgarter Kickers stand auch wieder Guy Demel in der HSV-Abwehr. Der DFB-Kontrollausschuss hat das Verfahren gegen den Verteidiger eingestellt. Demel hatte beim Gang in die Halbzeit beim Bundesligaspiels in Bielefeld einen Disput mit Arminias Fatmir Vata durch eine Ohrfeige beendet. Der Schiedsrichter hatte die Situation nicht mitbekommen.

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Am kommenden Mittwoch erwartet den SV Werder Bremen eines der wichtigsten Spiele der Saison, das Rückspiel in der Champions-League-Qualifikation gegen den FC Basel. Das Pokalspiel gegen Wattenscheid 09 war dafür nur ein ungenügender Test, zu harmlos war der Gegner. Die einzigen Erkenntnisse beim 3:1 (0:0)-Sieg: Werder kann schönen Fußball spielen, muss aber seine Chancen besser nutzen. In der ersten Halbzeit verzweifelten die Bremer am gegnerischen Torwart Michael Joswig. Erst in der zweiten Halbzeit trafen Klasnic, Jensen per Foulelfmeter und der eingewechselte Hunt. Tim Borowski sprach nach dem Spiel schon von einem „gelungenen Saisonstart“. Ob er Recht hat, wird man erst am Mittwochabend bewerten können.

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Gegen Ende dieses Pokalspiels gelang Bayer Leverkusen sogar noch ein Hattrick. Danko Lazovic, der Neue aus Serbien, erzielte innerhalb von nur zehn Minuten drei Tore – zum 5:0, 6:0 und 7:0. Da hatte der Gegner Rot-Weiß Erfurt II sich allerdings schon aufgegeben. Zum Schluss stand es im Steigerwaldstadion 8:0 (3:0) für die Bundesliga-Profis gegen den Oberligisten. Die weiteren Tore vor 3215 Zuschauern erzielten Bernd Schneider (2) sowie Athirson, Dimitar Berbatow und Andrej Woronin.

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Harry Koch war einmal ein großer Publikumsliebling beim 1. FC Kaiserslautern . Inzwischen lässt der 35-Jährige seine Karriere bei Eintracht Trier in der Regionalliga Süd ausklingen. Dass er sich nach dem Spiel von den Kaiserslauterer Fans feiern lassen durfte, lag aber nur daran, dass diese bester Laune waren. Ihre Mannschaft hatte ohne größere Mühe durch Tore von Pletsch, Jancker und Zandi 3:0 (2:0) gegen Trier gewonnen. Lauterns Trainer Michael Henke glaubte dennoch, dass der Sieg seiner Mannschaft Selbstvertrauen geben wird. „Immerhin haben wir ein Derby gewonnen.“

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In der vorigen Saison verhalf ein gewisser Robert Hoyzer dem SC Paderborn zur Pokalsensation gegen den HSV. Diesmal waren die Paderborner nicht derart begünstigt. Der VfL Wolfsburg schaltete den Zweitligisten schon in Runde eins mit 2:0 (2:0) aus. Wolfsburg musste jedoch ein paar bange Momente überstehen. Dennis Schulp setzte für Paderborn einen Schuss an den Außenpfosten, Maaß scheiterte nach dem 0:1 mit einem schwach geschossenen Strafstoß an VfL-Torwart Jentzsch.

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Auch unter dem neuen Trainer Frank Pagelsdorf läuft es bei Hansa Rostock noch nicht richtig rund. Das 5:2 beim Fünftligisten FC 08 Villingen klingt deutlich, kam aber erst nach Verlängerung zustande. Nach 90 Minuten hatte es 2:2 gestanden. Über weite Strecken hatten die Rostocker einfallslos versucht, den Villinger Abwehrblock ohne echtes Flügelspiel zu überwinden. Dabei hätte nach der 2:0-Führung durch zwei Treffer von Zsolt Löw eigentlich Beruhigung bei den Rostockern eintreten müssen, doch der ebenfalls zweifache Torschütze David d’Incau zwang den Zweitligisten in die Verlängerung.

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Die Kulisse war eher bescheiden. Am Millerntor, wo zuletzt 19 759 Zuschauer das Regionalligaspiel gegen Lübeck verfolgten, zahlten diesmal nur 9031 Interessenten Eintritt, um das Pokalspiel des FC St. Pauli gegen Wacker Burghausen zu sehen. Wer nicht kam, hat einiges verpasst. In einer spannenden Partie bezwang St. Pauli den Zweitligisten mit 3:2 (2:2, 1:0) nach Verlängerung. Die Hamburger hätten sich die Verlängerung auch ersparen können. Sie führten 2:0, ehe Wiesinger und Krejci in der Schlussphase mit ihren Toren innerhalb von nur 120 Sekunden für Wacker ausgleichen konnten. Danach kam Hektik auf. Erst flog St. Paulis Morena vom Platz, wenig später auch Burghausens Paul. Tsp/dpa

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