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Sami Allagui (r.) bejubelt sein kurioses Tor zum 1:1.

© AFP

Abfälschen zählt nicht als Eigentor: Deswegen bekam Allagui das Tor zugeschrieben

Das 1:1 für Hertha BSC am Sonntag in Nürnberg wirkte auf den ersten Blick wie ein klares Eigentor. Hier erklären wir, warum der Treffer dennoch Sami Allagui zugesprochen wurde.

Von Christian Hönicke

Mit drei Toren liegt Herthas Sami Allagui an der Spitze der Torschützenliste. Aber hätte sein 1:1 in Nürnberg nicht als Eigentor gewertet werden müssen? Sein Schuss ging schließlich in Richtung Eckfahne, bevor ihn Nürnbergs Berkay Tolga Dabanli ins Tor lenkte.

Was genau ein Eigentor ist, wird im Fußball-Regelwerk nicht geklärt; Fifa und Uefa haben dies immer wieder unterschiedlich ausgelegt. Für die Bundesliga ist der „Definitionskatalog Offizielle Spieldaten“ der Deutschen Fußball-Liga (DFL) entscheidend. Darin werden auf 64 Seiten statistikrelevante Streitfälle geklärt. In Punkt 3.4 heißt es: „Das Tor wird dem letzten aktiv handelnden Spieler zugesprochen.“

Eigentore werden in Punkt 3.10 definiert: „Wesentlich hierbei ist, ob durch den abwehrenden Spieler die aktive Umsetzung einer taktischen Absicht, also ein Ballkontakt, erkennbar war und diese misslingt.“ Unabsichtlich angeschossen werden zählt laut DFL nicht als Eigentor – es sei denn, bei einem Einwurf oder einem indirekten Freistoß berührt ein Abwehrspieler als Einziger noch den Ball.

Dass war in Nürnberg nicht so, also wurde Allagui das Tor zugesprochen. Und deshalb wurde auch der unabsichtliche Kopfball des Dortmunders Robert Lewandowski im Spiel gegen Eintracht Braunschweig nicht als Eigentor gewertet.

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