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Abgesagt. In Hongkong wird nur auf den Straßen Tennis gespielt.

© Tyrone Siu/Reuters

Absage der Hong Kong Open: Wenn Sportereignisse wegen politischer Unruhen ausfallen

Das Tennisturnier in Hongkong ist nicht das erste Sportevent, das politischen Unruhen zum Opfer fällt. Das zeigen Beispiele der vergangenen Jahre.

Das für Anfang Oktober geplante internationale Tennisturnier Hong Kong Open ist wegen der anhaltenden Demonstrationen in der chinesischen Sonderverwaltungszone bis auf Weiteres verschoben worden. Der Wettbewerb war ursprünglich vom 5. bis 13. Oktober geplant – relativ dicht nach dem chinesischen Nationalfeiertag am 1. Oktober.

Zum 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik werden in Hongkong große Proteste erwartet, während in Peking eine riesige Militärparade und andere Feierlichkeiten stattfinden werden. Zu dem Tenniswettbewerb wurden tausende Besucher aus dem Ausland und aus Hongkong erwartet. Es ist nicht die erste Sportveranstaltung, die ganz oder teilweise politischen Vorfällen zum Opfer fällt. Ein Überblick.

Formel 1 in Bahrain
Im Februar 2011 wurde das Formel-1-Rennen in Bahrain einen Monat, bevor es hätte stattfinden sollen, aufgrund politischer Unruhen im Zuge des Arabischen Frühlings abgesagt. Es war der bis dahin erste und bis heute einzige Grand Prix. Eigentlich hätte es im Laufe des Jahres nachgeholt werden sollen – davon sahen die bahrainischen Organisatoren allerdings im Juni 2011 offiziell ab.

Ägyptischer Fußball
Im Februar 2012 kam es im Fußballstadion des ägyptischen Erstligisten Port Said zu gewalttätigen Ausschreitungen, bei denen 74 Menschen getötet und knapp Tausend verletzt wurden. Sie gingen als „schwarzer Tag des ägyptischen Fußballs“ in die Geschichte ein. Da es anschließend zu Demonstrationen und Straßenkämpfen kam, wurde der ägyptische Ligabetrieb für ein ganzes Jahr ausgesetzt. Erst im Februar 2013 ging es ohne Zuschauer und mit massivem Sicherheitsaufgebot weiter.

Das Foto zeigt Fußballfans im Stadion von Port Said am 1. Februar 2012. Bei den Unruhen im Stadion starben 74 Menschen.
Das Foto zeigt Fußballfans im Stadion von Port Said am 1. Februar 2012. Bei den Unruhen im Stadion starben 74 Menschen.

© Stringer/dpa

Im Jahr zuvor war schon in Libyen der Ligabetrieb zur Rückrunde ausgesetzt worden. Straßenkämpfe und Proteste während des Arabischen Frühlings machten dies notwendig. Erst zur Saison 2011/12 wurde der Spielbetrieb, nach immerhin einem halben Jahr Pause, fortgesetzt.

Französischer Fußball
In der vergangenen Saison wurden in der ersten französischen Fußballliga, der Ligue 1, seit Dezember 2018 an insgesamt neun Spieltagen Partien abgesagt. Grund dafür waren vor allem die Gelbwesten-Proteste. Am schlimmsten traf es den 17. Spieltag am zweiten Dezember-Wochenende – an diesem konnten sechs der zehn Spiele nicht stattfinden. (Tsp/dpa)

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