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Sport: Abstieg nicht eingerechnet Der 1. FC Union plant schon für die nächste Saison – in Liga zwei

Da werden Zahlenkolonnen durchforstet, Posten addiert oder subtrahiert, Zwischenbilanzen gezogen. Der 1.

Von Karsten Doneck, dpa

Da werden Zahlenkolonnen durchforstet, Posten addiert oder subtrahiert, Zwischenbilanzen gezogen. Der 1. FC Union plant für die nächste Saison und muss dabei eine schwerwiegende Ungewissheit einkalkulieren: Gehört der Klub in der Spielzeit 2004/05 überhaupt der Zweiten Fußball-Bundesliga an, oder ist er in die Regionalliga abgestürzt? Ralf Büttner sagt: „Unser Fokus ist auf die Zweite Liga gerichtet.“ Doch im nächsten Satz gibt Unions Geschäftsführer zu erkennen, dass den Klub auch der Abstieg nicht unvorbereitet treffen würde. Heute (15 Uhr, Alte Försterei) gegen Erzgebirge Aue braucht Union unbedingt einen Sieg, damit er sich nicht schon frühzeitig auf eine Zukunft in der Drittklassigkeit konzentrieren muss.

Für die Zweite Liga müssen die Lizenzanträge bis zum 15. März eingereicht werden. Die Unterlagen für die Teilnahme am Regionalliga-Spielbetrieb haben noch etwas mehr Zeit, exakt bis zum 31. März. „Union wird definitiv nicht untergehen“, sagt Jürgen Schlebrowski und beruhigt damit die zahlreichen Fans, die längst der Überzeugung sind, ihr Verein würde im Falle des Abstiegs mangels Finanzen gleich durchgereicht bis in die Oberliga – oder gar bis in die Verbandsliga.

Allerdings muss auch Schlebrowski zugeben, dass Union nach jetzigem Stand der Dinge erst einmal ohne Mannschaft dastehen würde. Zehn Spielerverträge laufen am Saisonende aus. Aus dem aktuellen Kader haben zudem nur drei Spieler Verträge, die auch für die dritte Liga gültig sind. Wer das ist, behält Union für sich. Schlebrowski begreift diese Situation auch als Chance zum Neuanfang: weg von den teuren Verträgen, hin zu mehr leistungbezogenen Zahlungen. „Wir werden sicher keine Supermannschaft zur Verfügung haben, dafür aber eine solide Mannschaft“, sagt der Präsident.

Das Abspecken hat allein schon mit der stark reduzierten Einnahme von Fernsehgeldern zu tun. Noch liegt Unions Fernsehrate bei 3,5 Millionen Euro, in der Regionalliga würde die Summe auf 350 000 Euro schrumpfen. Unions einstiger Rivale Tennis Borussia hat die leidvolle Erfahrung gemacht, wie es ist, aus der Zweiten Liga abzusteigen und ohne konkurrenzfähige Mannschaft in der Regionalliga anzutreten. TeBe spielt heute in der Oberliga.

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