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Update

Abstieg wegen Wettbewerbsverzerrung?: Eisbären Bremerhaven erheben schwere Vorwürfe gegen Oldenburg

Die Eisbären Bremerhaven sprechen nach ihrem Abstieg aus der Basketball-Bundesliga von Wettbewerbsverzerrung.

Zwischen den beiden norddeutschen Nachbarn Eisbären Bremerhaven und EWE Baskets Oldenburg ist nach dem Bremerhavener Abstieg aus der Basketball-Bundesliga ein heftiger Streit entbrannt. Der geschäftsführende Eisbären-Gesellschafter Wolfgang Grube warf den Oldenburgern in der „Nordsee-Zeitung“ (Montag) „Unsportlichkeit“ und „Wettbewerbsverzerrung“ vor, weil der Tabellenzweite bei seiner 87:99-Niederlage gegen den Bremerhavener Konkurrenten Hakro Merlins Crailsheim unter anderem seinen besten Spieler Will Cummings geschont hatte. Die EWE Baskets wiesen die Vorwürfe am Montag als „bodenlos und unverschämt“ zurück.

Die Eisbären sind in jeder Hinsicht der große Verlierer der vergangenen Woche. Noch vor den beiden letzten Spieltagen am Freitag und Sonntag schienen sie sportlich so gut wie gerettet zu sein. Doch dann entzog ihnen die Basketball-Bundesliga (BBL) am Donnerstag zunächst die Lizenz für die nächste Saison, ehe sie auch noch die beiden Spiele bei ALBA Berlin (104:107) und beim Mitteldeutschen BC (87:90) verloren. Gleichzeitig gewann der bisherige Tabellen-17. Crailsheim nacheinander gegen Jena und Oldenburg und zog dadurch am letzten Spieltag noch an den Bremerhavenern vorbei.

Noch am Sonntagabend beklagten sich die Eisbären darüber, dass die in dieser Saison eigentlich so starken Oldenburgern am letzten Spieltag nicht in Bestbesetzung aufliefen, sondern anstelle ihres Spielmachers Will Cummings unter anderem mehrere unerfahrene Profis wie den Trainersohn Robert Drijencic einsetzten. „Die Oldenburger lieferten eine blamable sowie wettbewerbsverzerrende Vorstellung ab und gaben somit ein klares Statement gegen den Nachbarn aus dem Norden ab“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.

"Bodenlos und unverschämt"

Dagegen setzen sich die EWE Baskets energisch zur Wehr. „Die Bremerhavener tun gut daran, den Finger nicht auf andere zu richten. Den Abstieg aus der BBL haben sie sich selber zuzuschreiben“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Hermann Schüller. „Solche Statements sind eines Erstligisten unwürdig und zudem in der Sache bodenlos und unverschämt.“ Als Verein aus dem Nordwesten hätten die Oldenburger „mitnichten auch nur ansatzweise ein Interesse daran gehabt, dass Bremerhaven absteigt. Jeder, der etwas von Profisport versteht, weiß, wie wichtig Derbys für Fans und Klubs sind.“

Nach 14 Jahren Erstliga-Zugehörigkeit droht den Bremerhavenern der Absturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit. Gegen den Entzug der Erstliga-Lizenz wird der Verein nach Angaben seines stellvertretenden Geschäftsführers Marc Bergmann nicht mehr vorgehen. Auch eine Zukunft in der 2. Liga ProA ist aus finanziellen Gründen noch fraglich. (dpa)

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