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© dpa

Abstiegskampf: Hertha in Freiburg: Ein besonderes Duell

Hertha BSC hat heute einen kleinen Vorteil: Auch Gastgeber Freiburg muss das Spiel gewinnen.

Berlin - Friedhelm Funkel, der Trainer von Hertha BSC, hat sich eine kleine Auszeit genehmigt und sich schöneren Dingen zugewendet. Er hat sich mal wieder ein ereignisreiches Fußballspiel im Süden der Republik angesehen. Aus diesem Zweck war Funkel seinem Team – und damit den Abstiegssorgen – vorausgereist. Doch Funkel tat es nur aus purem Pflichtbewusstsein. Die TSG Hoffenheim ist am kommenden Wochenende Herthas nächster Heimspielgegner. Bis dahin warten auf Hertha zwei Spiele, die von großer Bedeutung sind. Bevor die Berliner am Dienstag in Lissabon um das Weiterkommen im Europapokal spielen, treten sie heute beim SC Freiburg an. Der Aufsteiger könnte ein direkter Konkurrent für Hertha im Kampf um den Klassenverbleib werden. Dafür müssten die Berliner aber ausnahmsweise mal gewinnen.

„Sie wiederholen sich mit Ihren Fragen, und ich mich mit meinen Antworten“, sagte Funkel in einem Anflug von Trotz: „Seit Beginn der Rückrunde haben wir nur noch Alles-oder-nichts-Spiele. Wir werden auch in Freiburg alles in die Waagschale werfen.“ Hertha hat sieben Punkte Rückstand auf die Freiburger. Fakt ist, dass der Berliner Bundesligist zuletzt drei Heimspiele nicht gewinnen konnte und nur deshalb den Abstand zum Relegationsplatz hat verkürzen können, weil insbesondere Hannover in Serie verliert und Hertha von oben entgegenfällt. „Wir wollen natürlich gewinnen, weil wir damit eine Mannschaft mit in den direkten Abstiegskampf hineinziehen würden“, sagte Funkel vor dem Spiel in Freiburg. Der Gastgeber muss dabei auf seinen Kapitän Heiko Butscher verzichten. Der Verteidiger fällt wegen eines Muskelfaserrisses aus, teilte Freiburgs Trainer Robin Dutt mit. Nach acht Spielen ohne Sieg will seine Mannschaft endlich wieder gewinnen. „Es kann und muss drei Punkte geben“, sagte Trainer Dutt.

Tatsächlich haben die Freiburger in den letzten fünf Heimspielen nicht ein einziges Tor erzielt. In der Rückrunde holten sie nur einen Punkt – fünf weniger als Hertha. Die Berliner sind auch deshalb motiviert, weil sie das vielleicht schlimmste Saisonerlebnis endlich verarbeiten wollen. In der Hinrunde gab es diese peinliche 0:4-Niederlage. An jenem sechsten Spieltag rutschten die Herthaner ans Tabellenende, das die Berliner seitdem unfreiwillig behauptet haben.

Damit sich daran vielleicht noch mal etwas ändert, benötigt Hertha heute einen Sieg. „Das Spiel ist super wichtig“, sagte Florian Kringe. „Freiburg sollten wir schlagen, müssen wir schlagen.“ Kringe dürfte ebenso wieder in die Startformation rücken wie Cicero. Maximilian Nicu und Patrick Ebert, die am vergangenen Donnerstag beim 1:1 gegen Benfica Lissabon ihre Einsatzchance erhielten, hinterließen keinen bleibenden Eindruck. Doch im Unterschied zu dem Spiel in der Europa League wird Friedhelm Funkel seiner Mannschaft für das Bundesligaduell im Breisgau wohl eine offensive Grundausrichtung verpassen. Statt mit zwei defensiv, zentralen Spielern schwebt Herthas Trainer eine Raute im Mittelfeld vor. In diesem taktischen System agiert Raffael direkt hinter den beiden Sturmspitzen. Im bislang letzten Bundesligaspiel der Berliner gegen Mainz hatte Funkel in der Halbzeitpause auf diese Variante umgestellt, und seiner Mannschaft damit einen Gefallen getan, die dann in der Offensive mehr Anspielpunkte hatte und mehr Torchancen kreierte.

„Wir werden auf eine laufstarke Mannschaft treffen, die versuchen wird, Druck zu erzeugen“, sagte Funkel. Von Vorteil könnte sich für die Berliner erweisen, dass auch Freiburg dieses Spiel gewinnen muss. „Wir müssen von Beginn an dominant auftreten, müssen gemeinsam mit den Zuschauern Druck aufbauen“, forderte Dutt. Der Aufsteiger wird vor eigenem Publikum offensive Aktionen suchen müssen, was bedeuten würde, dass sich Hertha mehr Platz böte. „Wir müssen es weiter erzwingen“, sagt Friedhelm Funkel: „Wir haben keine andere Chance.“

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