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Einen wirklichen Lauf hatte Sandro Schwarz mit Hertha in dieser Saison bisher nicht.

© Imago/Contrast

Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga: Auf der Suche nach dem Lauf

Fünf Teams liegen am Tabellenende nah beieinander. Eine Serie guter Ergebnisse könnte im Kampf um den Klassenerhalt helfen. Ist jetzt Hertha BSC dran?

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Der VfL Bochum hatte ihn, auch der FC Schalke 04 und zuletzt die TSG Hoffenheim – die Rede ist vom berühmten Lauf. Einer Serie also, mit der sich eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller befreit oder zumindest im Abstiegskampf zurückmeldet.

Zur Erinnerung: Die Bochumer standen nach dem 8. Spieltag bei gerade einmal einem Punkt. Dann folgten fünf Heimsiege am Stück – und der VfL war wieder da. Einen Trainerwechsel brauchte es für den Turnaround allerdings schon.

Thomas Reis musste in Bochum gehen, er heuerte später bei Schalke 04 an. Mit dem Team stand er nach einem deprimierenden 1:6-Heimdebakel gegen RB Leipzig am Ende der Hinrunde abgeschlagen auf dem letzten Platz. Es folgten acht Spiele nacheinander, in denen S04 punktete und sich damit die Hoffnung auf den Klassenerhalt zurückholte.

Die war auch bei der TSG Hoffenheim zwischenzeitlich auf einem historischen Tiefpunkt. Nach dem 24. Spieltag war die Mannschaft Letzter, es wurde bereits laut über die Ablösung von Trainer Pellegrino Matarazzo spekuliert, der gerade erst als Retter verpflichtet worden war. 14 Spiele lang war die TSG sieglos, als der Funken endlich zündete. Dem 3:1 gegen Hertha BSC folgten zwei weitere Siege und der Sprung auf Rang 14. So geht Abstiegskampf heute.

Beim VfB Stuttgart ging der Trend zum Mehrfach-Trainerwechsel, erst vor einer Woche übernahm Sebastian Hoeneß im Ländle – und holte gleich mal zwei Siege: einen im Pokal und einen wichtigen beim VfL Bochum in der Liga. Ergebnis: Stuttgart kletterte unter Hoeneß von Platz 18 auf den Relegationsrang.

Bliebe noch Hertha BSC. Der Trainer ist hier seit Saisonbeginn Sandro Schwarz. Tabellenletzter war die Mannschaft unter ihm noch nie. Auch, weil es zwischen dem fünften und neunten Spieltag mal fünf Spiele in Folge ohne Niederlage gab. Allerdings waren darunter auch vier Unentschieden. Will sagen: Eine wirkliche Siegesserie gelang dem Klub bisher noch nicht, es sei denn, man will die beiden Heimdreier nacheinander gegen Gladbach und Augsburg vor einigen Wochen so nennen.

Nun droht am kommenden Freitag der Absturz ans Tabellenende, sollte auf Schalke verloren werden. So weit müssen es die Berliner nicht kommen lassen, um sich wie andere Konkurrenten im Keller erst wieder zu berappeln. Eine kleine Siegesserie könnte auch hier helfen. Und der Trend in dieser Saison hat gezeigt, dass irgendwann jede Mannschaft damit mal dran ist. Für Hertha und Sandro Schwarz wäre jetzt ein guter Zeitpunkt dafür.

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