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Sport: ADEMOLA OKULAJA TRÄUMT VOM SPRUNG IN DIE NBA: Ein Berliner Stadtkind auf Jordans Spuren

BERLIN .Seine große Liebe hat Ademola Okulaja im Sommer 1990 am Innsbrucker Platz entdeckt, und er ist ihr bis heute treu geblieben.

BERLIN .Seine große Liebe hat Ademola Okulaja im Sommer 1990 am Innsbrucker Platz entdeckt, und er ist ihr bis heute treu geblieben.15 Jahre war er damals alt, fast täglich hat er sich nach der Schule mit Freunden getroffen.Die Kumpels begrüßten sich, legten die Rucksäcke ab und holten die Bälle raus.Dann spielten sie häufig so lange, bis die Sonne unterging.

Wenn sich Okulaja an die Zeit erinnert, blickt er verträumt ins Leere: "In diesem Sommer habe ich mich in den Basketball verliebt." Seine Mutter war zunächst gar nicht begeistert, denn zu Hause ließ er sich immer seltener blicken."Sie ist fast verrückt geworden.Bald konnte ich nur noch zu bestimmten Zeiten weg, damit es nicht herauskam." Mittlerweile ist die Mutter sein größter Fan, denn Ademola Okulaja hat mit Basketball Karriere gemacht: Nach vier Jahren an der University of North Carolina (UNC) in Chapel Hill, wo auch Henrik Rödl und Michael Jordan einmal gespielt haben, steht er nun vor dem Sprung in die NBA.Am 30.Juni entscheidet sich, ob der frühere Spieler von Alba Berlin in der kommenden Saison einer der 58 Neulinge in der besten Liga der Welt sein wird.

Amerikanische Journalisten wählten den Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers bereits im März unter die 40 besten College-Spieler des Jahres.Für Albas Co-Trainer Burkhard Prigge besteht kein Zweifel mehr: "Ademola wird den Sprung schaffen.Er war der beste Spieler in einem guten Team." Auch die Statistiken sprechen für den Berliner: Insgesamt kam er in den vier Jahren am College auf über 1000 Punkte, 800 Rebounds, 300 Vorlagen (Assists) und 150 Ballgewinne.Damit ist er der beste Allrounder aller Zeiten auf dem erfolgreichsten College Amerikas.Seine Werte übertreffen selbst die von Michael Jordan, der allerdings nur drei Jahre in Chapel Hill war.Woche für Woche hat er vor mehr als 17 000 Zuschauern gespielt.Sein Trikot ist so begehrt wie einst das von Michael Jordan.

Gerade in der letzten Saison hat Okulaja sich noch einmal enorm verbessert.Das ist auch Henrik Dettmann nicht entgangen.Der Bundestrainer hat Okulaja ein paar Mal beobachtet und plant fest mit ihm für die Europameisterschaft Ende Mai in Frankreich."Er hatte wirklich ein tolles letztes Jahr", sagt Dettmann."Und das ist wichtig, um in die NBA zu kommen." Nach drei durchwachsenen Anfangsjahren verbesserte Okulaja gerade zur rechten Zeit sein Angebot für die NBA-Coaches.Das Produkt, das er an den Mann bringen will, ist er selbst.Zurück ans College kann er nach vier Jahren nicht mehr.

Und was passiert, wenn es nicht klappt? Wird Okulaja bei hochdotierten Angeboten aus Griechenland und Italien schwach, oder dürfen sich die Berliner auf eine Rückkehr freuen? 1995 lief er das letzte Mal mit Alba auf.Damals holte das Team den Korac Cup."Wenn ich es nicht in die NBA schaffe, will ich erst einmal zurück zu Alba Berlin.In der Stadt bin ich zu Hause, ich kenne die Leute, die Sprache.Ich bin ein Berliner Stadtkind."

Solche Worte hört man bei Alba gern."Okulaja ist für jedes Team ein Gewinn", sagt Manager Robert Mayer."Ich würde mich sehr freuen, wenn er zu uns kommt." Für die Alba-Fans wäre es wohl mindestens genauso schön, wenn denn wirklich ein Berliner in der NBA spielen würde.

CHABAN SALIH

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