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Intensiv und erfolgreich. Pavel Gross hat mit Wolfsburg fünfmal in Folge das Halbfinale in der DEL erreicht – zur kommenden Saison wechselt er nach Mannheim.

© Klaunzer/dpa

Adler Mannheim: Warten auf Pavel Gross

Der heutige Eisbären-Gegner droht aktuell die Play-offs zu verpassen. Auch deshalb planen die Adler Mannheim bereits für die neue Saison – mit Pavel Gross als Trainer.

Pavel Gross soll Mannheim retten. Das Problem: Der neue Trainer kommt erst in der nächsten Saison. Die laufenden Spielzeit müssen die Adler irgendwie überstehen, möglicherweise verpasst der siebenfache Deutsche Meister sogar die Play-offs. Das ist fast eine Kunst in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), in der das nur für vier von 14 Klubs gilt. Vor dem Spiel der Mannheimer am Sonntag gegen die Eisbären Berlin (Beginn: 14 Uhr) liegt das Team auf dem zwölften Tabellenplatz mit schon sieben Punkten Rückstand auf den Zehnten. Von den vergangenen 13 Spielen verloren die Adler zehn, der aktuelle und erst vor ein paar Wochen verpflichtete Trainer-Feuerwehrmann Bill Stewart hat bisher auch nicht geschafft, aus der Ansammlung von Stars eine Einheit zu formen.

Die Verpflichtung von Gross kommentierte Geschäftsführer Daniel Hopp mit den Worten: „Der Klub steht nach den Ereignissen der diesjährigen Spielzeit vor einem Neuanfang und wir sind fest davon überzeugt, dass Pavel der richtige Mann für diese Position ist.“ Das klang fast schon ein wenig nach Resignation – zumindest was die aktuelle Saison angeht.

Dass Gross ein ausgewiesener Fachmann ist, hat er in den vergangenen zehn Jahren bei den Grizzlys Wolfsburg eindrucksvoll bewiesen. Seit 2012 hat er mit den Niedersachsen stets mindestens das Halbfinale erreicht, zuletzt standen die Wolfsburger zweimal im Finale. Zum Titel hat es trotz der guten Arbeit von Gross aber nie gereicht.

Mannheim droht aktuell sogar die Pre-Play-offs zu verpassen

Die Chancen auf eine Meisterschaft sind in Mannheim grundsätzlich besser. Der Klub verfügt über großen finanziellen Spielraum und eine breite und treue Fanbasis. Als Spieler der Adler war der 49-jährige Gross zwischen 1993 und 1999 selbst dreimal Meister, nun soll er das als Coach wiederholen. Mit seiner intensiven, aber dennoch überwiegend sachlichen Art stellt er eine Art Gegenentwurf zu seinen Vorgängern Sean Simpson und Bill Stewart dar. Allerdings kann der gebürtige Tscheche mit deutschem Pass auch ausflippen. Als Trainer der Berlin Capitals lieferte er sich im Jahr 2001 eine handgreifliche Auseinandersetzung mit Bill Stewart, der damals schon mal Trainer der Mannheimer war.

Aber all das ist lange her, Gross ist gereift und hat sich trotz seiner gelegentlichen Ausbrüche als ausgewiesener Taktiker einen Namen gemacht. Er kann aus wenig viel machen – siehe Wolfsburg. Bei den Grizzlys will er sich möglichst erfolgreich verabschieden und den Mannheimern damit zeigen, dass sie die richtige Wahl getroffen haben. Damit bei den Adlern irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft mal wieder so etwas wie Ruhe einkehrt.

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