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Theo Zwanziger will ofenne Fragen in der internen DFB-Untersuchung durch die Wirtschaftskanzlei Freshfields beantworten.

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Affäre um Vergabe der WM 2006: Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger weist Vorwürfe zurück

Theo Zwanziger wurde vorgeworfen, dass er in seiner Zeit als DFB-Präsident keine Untersuchung eingeleitet habe. Nun hat Zwanziger sein Verhalten erklärt.

Theo Zwanziger hat die Vorwürfe der aktuellen Führung des Deutschen Fußball-Bundes deutlich zurückgewiesen. Weil er die wahren Hintergründe einer Millionen-Zahlung vor der WM 2006 nicht gekannt habe, habe er während seiner Amtszeit keine Untersuchung eingeleitet, erklärte der frühere DFB-Präsident am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist lediglich zu sagen, dass sich zwischen 2005, dem Datum der Überweisung, und 2012 die Einschätzung zwischen allen Beteiligten, dass es sich um eine Provisionszahlung gehandelt haben soll, nicht geändert hat“, betonte Zwanziger. Er werde nun Fragen in der internen DFB-Untersuchung durch die Wirtschaftskanzlei Freshfields beantworten.

Laut DFB-Präsident Wolfgang Niersbach war zunächst 2002 vom früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus eine Zahlung zur Fifa geflossen, um vom Weltverband für das Organisationskomitee eine Unterstützung in Höhe von 250 Millionen Schweizer Franken zu erhalten. Vor zehn Jahren war dann eine Rück-Zahlungsanweisung an Louis-Dreyfus für 6,7 Millionen Euro auch von Zwanziger unterschrieben worden. „Erst 2012 erfuhr ich aus Informationen der dann geöffneten ISL-Akte, dem dort wiedergegebenen Schmiergeldteppich und einer Information von Günter Netzer neue Aspekte“, sagte Zwanziger. „Genau deshalb habe ich 2012 und 2013 gebeten, dass man dies einmal überprüft. Zu meiner Amtszeit gab es dazu keine Erkenntnisse.“

Der „Spiegel“ hatte aus einem Dossier des Zwanziger-Anwalts zitiert, dass Zwanziger von Netzer erfahren habe, dass das Geld „für die vier Stimmen der Asiaten im Fifa-Exekutivkomitee verwendet“ worden sei. Das Gremium hatte über die WM-Vergabe an Deutschland entschieden. DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock und Präsidiumsmitglied Oliver Bierhoff hatten angeprangert, dass Zwanziger die Affäre schon in seiner Amtszeit hätte angehen können. (dpa)

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