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Africa-Cup

© dpa

Afrika-Cup: Ägypten gewinnt

Nach dem dritten Sieg in Folge beim Afrika-Cup feierten tausende Fans die "Pharaonen" auf den Straßen von Kairo.

„Super, ihr Pharaonen“, jubelten die Zeitungen in Kairo. „Ihr seid die Könige von Afrika.“ Auf dem Flughafen der ägyptischen Hauptstadt ließen tausende Fans am Montagmorgen ihre Idole hochleben, als sie zusammen mit den beiden Mubarak-Söhnen Alaa und Gamal aus Angola zurückkehrten. Die Fußballnation am Nil hat ihre Ehre zurück, die Scharte der verpassten WM-Teilnahme in Südafrika ist ausgewetzt. Zum dritten Mal hintereinander holte die Elf in den rot-weißen Trikots am Sonntagabend den Afrika-Cup. Vor 50.000 Zuschauern erzielte Mohammed Nagy fünf Minuten vor Schluss das entscheidende Tor zum verdienten Sieg über Ghana. Mitfavoriten wie Kamerun, Nigeria und Algerien hatten die „Pharaonen“ auf dem Weg ins Finale ausgeschaltet. Überschattet allerdings wurde das Fußballfest von dem Überfall auf den Mannschaftsbus von Togo im Norden Angolas. Der Assistenztrainer, der Busfahrer und der Sprecher des Verbands starben durch Kugeln der Rebellen. Unter den neun Verletzten waren auch zwei Spieler, die Überlebenden reisten bereits am nächsten Tag zurück in ihre Heimat.

Zehntausende tanzen zum Wirbel der Trommler im Zentrum von Kairo

„Ägypten, Ägypten“ hallte es drei Wochen später nach dem Abschlusspfiff des Turniers durch die Straßen und Gassen der 25-Millionen-Metropole am Nil. Blechkarawanen hupender Autos rollten durch die Stadt. Auf dem Tahrirplatz im Zentrum tanzten Zehntausende zum Wirbel der Trommler. Groß und Klein schwenkten ihre Fahnen, bis spät in die Nacht knatterte Feuerwerk. „Wir haben die ganze Zeit super gespielt, ich bin stolz auf unser Team”, rief eine junge Frau, die ägyptischen Nationalfarben auf beide Wangen geschminkt. „Nur schade, dass der ungeschlagene Afrikameister nicht in Südafrika dabei ist“, brüllte ein anderer Fan zwischen zwei Trompetenstößen aus seiner Druckluftfanfare.

Ägyptischer Hattrick

Sieben Mal hat Ägypten den Afrika-Cup gewonnen, dreimal öfter als Ghana und Kamerun, die beiden nächsten Verfolger in der Statistik. Als einziger Mannschaft des Kontinents gelang ihr jetzt sogar ein Hattrick – nach dem Titelgewinn 2006 in Kairo und 2008 in Accra am Sonntag der dritte Triumph hintereinander in Luanda. Anders als bei dem hochdramatischen Duell im Halbfinale gegen Algerien, begannen beide Teams diesmal defensiv und nervös. Fehlpässe waren häufig, aufregende Torszenen selten – insgesamt jedoch waren die „schwarzen Stars“ aus Ghana ein fairer und ebenbürtiger Gegner. „Wir wollten natürlich unbedingt gewinnen“, sagte ihr Trainer Milovan Rajevic. „Aber am Ende hat die größere Erfahrung der ägyptischen Mannschaft den Ausschlag gegeben.”

Kaum hatte Schiedsrichter Coulibaly Koman aus Mali das Match beendet, ließ die jubelnde Elf vom Nil ihren Trainer Hassan Shehata hochleben und warf den 60-Jährigen wie ein Geburtstagskind in die Luft. Und als Rekordnationalspieler und Mannschaftskapitän Ahmed Hassan den begehrten Pokal schließlich in den Händen hielt, zeigte er mit dem Finger nach oben – zu Allah, der bei dem Sieg geholfen haben soll. Ägypten im siebten Fußballhimmel. „Das war zwar nicht das größte Spiel aller Zeiten“, schmunzelte Trainer Shehata noch etwas schwindelig. „Aber wir sind das beste Team in Afrika”. Für ihn und die Mannschaft heißt es nach dem triumphalen Empfang in Kairo erst einmal ausruhen. Im März tritt die Elf dann wieder an – zu einem Freundschaftsspiel gegen England.

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