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Afrika-Cup: Togo empört über Sperre

Die Fußballnationalspieler aus Togo verstehen die Welt nicht mehr. Nach der Entscheidung der Afrikanischen Fußball-Föderation, Togo zu den nächsten beiden Turnieren nicht zuzulassen, fühlen sich die Spieler verraten.

Mit Unverständnis und Empörung haben Togos Fußballnationalspieler auf die Verbannung von den nächsten beiden Afrika-Cup-Turnieren reagiert. „Wir sind Fußballer, auf die geschossen wurde, und nun dürfen wir keinen Fußball mehr spielen. Als wir nach Hause gefahren sind, um drei Tage zu trauern, haben sie gesagt, sie sind in Gedanken bei uns. Nun bestrafen sie uns“, kritisierte Stürmer Thomas Dossevi die Entscheidung der Afrikanischen Fußball-Föderation CAF. Während Auswahlcoach Hubert Velud einen Einspruch gegen das Urteil ankündigte, forderte Starspieler Emmanuel Adebayor den Rücktritt von CAF-Chef Issa Hayatou. „Herr Hayatou hat viel für Afrika getan, aber nun muss er weg. Diese Entscheidung ist ungeheuerlich“, sagte der Torjäger von Manchester City am Sonntag der französischen Sportzeitung „L'Équipe“. „Ich fühle mich total verraten.“

Am Wochenende hatte die CAF die Suspendierung mit der „Einmischung“ der Regierung Togos begründet, die nach einem blutigen Anschlag auf den Mannschaftsbus ihres Nationalteams mit zwei Toten zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel des laufenden Afrika-Cup- Turniers den Rückzug aus Angola angeordnet hatte. „Das ist unmoralisch. Das können wir nicht akzeptieren“, sagte Coach Velud nach dem Beschluss, in dessen Folge seine Auswahl erst in sechs Jahren wieder am Afrika-Cup teilnehmen dürfte.

Bei dem Überfall auf der Anreise nach Angola waren der Assistenzcoach und der Pressesprecher des Nationalteams ums Leben gekommen. Insgesamt neun Menschen wurden verletzt, darunter zwei Spieler. Während die Spieler nach dem Anschlag eine Teilnahme am Turnier zunächst ausgeschlossen, sich dann aber doch für einen Verbleib in Angola ausgesprochen hatten, veranlasste Togos Premierminister Gilbert Houngbo die Heimreise der Delegation. „Die Entscheidung der Politiker entspricht nicht dem Reglement der CAF und des Afrika-Cups. Deshalb hat das Exekutivkomitee so entschieden und Togos Verband zudem mit einer Geldstrafe in Höhe von 50 000 US-Dollar belegt“, hieß es in einer Mitteilung der CAF.

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