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Sport: Afrika ohne Kapitän

Es gibt nur ihn. Held, Ikone, Mythos.

Es gibt nur ihn. Held, Ikone, Mythos. Die personifizierte Hoffnung auf Frieden in seinem Land. Ein Mensch, der von allen Seiten erdrückt und benutzt wird, als Projektionsfläche für die besseren Zeiten, die da kommen mögen. So wurde und so wird Didier Drogba gesehen, in seiner Heimat Elfenbeinküste, in Afrika, und in nicht geringerem Maße im Rest der Welt. Dort gilt er sogar als Symbol des gesamten Kontinents. Das Magazin „Time“ führt ihn in der Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt.

Nun wird der Fußballer Drogba bei der WM in Südafrika nicht auf dem Platz stehen. Wegen einer Verletzung. Die sportlichen Chancen der Elfenbeinküste sinken durch den Ausfall des Kapitäns stärker als jene der Deutschen ohne Michael Ballack oder der Engländer ohne Rio Ferdinand. Nur Ghana ist sportlich durch den Ausfall von Michael Essien ähnlich schwer getroffen. Auch hier fehlt der Mann, an dem sich alle orientiert haben.

Das kollektive Aufstöhnen bei Drogba hat auch damit zu tun, dass sich die Maschinerie aus Medien und Vermarktung nun ein neues Gesicht suchen muss für die erste WM in Afrika. Doch einen auch nur annähernden Ersatz für den Superstar wird sie nicht finden. Es gibt keinen, der ein solches Durchsetzungsvermögen ausstrahlt, keinen, dem man seinen Willen so sehr anmerkt, keinen, in dessen Blick so viel Entschlossenheit zu erkennen ist, bevor er eines seiner vielen Tore schießt.

Drogbas Ausfall ist ein riesiger Verlust. Auch für alle, die in erster Linie den Spieler sehen wollten.

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