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Sport: Ailton darf träumen

Schalke gewinnt souverän 3:0 in Leverkusen

Der Mann hat wirklich Mut. Und sehr viel Vertrauen in die Stärke der eigenen Mannschaft. Nichts, aber auch gar nichts gäbe es zu ändern, hat Ralf Rangnick voller Überzeugung gesagt, nachdem die Siegesserie des FC Schalke 04 zu Ende gegangen war. Die Heimniederlage gegen Hertha BSC sei einzig dem Umstand geschuldet, dass die Beine und der Kopf seiner Spieler nach den vielen englischen Wochen müde gewesen seien. Nach der Länderspielpause sei das Team nun wieder tatendurstig, versicherte der 46- Jährige und stellte die Mannschaft erneut extrem offensiv auf: drei Stürmer, dahinter der Brasilianer Lincoln als Passgeber.

Rangnicks Rechnung ging auf, Schalke bot beim 3:0 (2:0) in der mit 22 500 Zuschauern ausverkauften Bayarena über weite Strecken eine Demonstration seines Könnens. Wobei der Spielverlauf den Gästen perfekt passte. Nachdem die stürmische Anfangsphase der Leverkusener überstanden war und lediglich ein Abseitstor durch Dimitar Berbatow zugelassen wurde, schlug Ebbe Sand in der 26. Minute zu und brachte die Gäste in Führung. Ailtons Treffer zum 2:0 war eine wunderbare Vorführung Schalker Konterkunst: von der Balleroberung über Sand und Lincoln bis zum Torschützen ein perfekt vorgetragener Angriff. Rangnick sprach von einem „Fangschuss für Leverkusen“. Tatsächlich erholten sich die Rheinländer bis zum Abpfiff nicht mehr von diesem Rückstand.

Noch vor der Pause hätte Ailton das Ergebnis klarer gestalten können, doch der Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit scheiterte freistehend am glänzend reagierenden Torhüter Jörg Butt. Auch nach der Pause blieb Bayer weitgehend zahm. „Wir haben in den 90 Minuten keine zwingende Torchance gehabt“, monierte Butt. Die Leverkusener Mannschaft sei „nach dem Rückstand total verunsichert“ gewesen, räumte der frühere Nationalspieler Carsten Ramelow ein.

Ailton hätte sein Torkonto locker weiter erhöhen können. Immer wieder wurde der Brasilianer kunstvoll freigespielt, immer wieder vergab er beste Einschussmöglichkeiten. So blieb es beim 3:0 durch den Brasilianer Lincoln, der mit einem wunderbaren Freistoß den Endstand markierte.

Während sie auf Schalke 46 Jahre nach der letzten Meisterschaft von Großem träumen, sind sich die Leverkusener vor dem Champions-League-Auftritt am Dienstag bei Real Madrid mal wieder selbst ein Rätsel. Die Art und Weise der Niederlage dürfte Trainer Klaus Augenthaler die Dienstfahrt in die spanische Hauptstadt mit einigen Sorgen antreten lassen. „Nach einem Rückstand darfst du einfach nicht in dieser Form in dich zusammenfallen“, schimpfte Augenthaler.

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