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Alba Berlin: Auch nur Menschen

Nach zehn Siegen in Folge verliert Alba Berlin im Basketball-Eurocup 79:93 bei Galatasaray Istanbul und gibt auch den direkten Vergleich an dien Türken ab.

Alba Berlins Siegesserie ist nach zehn Partien in Folge zu einem ungünstigen Zeitpunkt gerissen. Mit einem weiteren Erfolg bei Galatasaray Istanbul wären die Berliner Basketballer bereits nach vier von sechs Gruppenspielen in die nächste Runde des Eurocups eingezogen – daraus wurde am Dienstagabend aber nichts. Vor nur 200 Zuschauern verloren die Berliner in Istanbul mit 79:93 (38:44) und gaben obendrein auch den direkten Vergleich gegen die Türken ab, die eine Woche zuvor 77:87 in Berlin verloren hatten. Da Asowmasch Mariupol im zweiten Spiel der Gruppe A gegen Teramo Basket 90:82 (47:43) gewann, reicht Alba aber ein Sieg aus den letzten beiden Spielen, um die nächste Runde zu erreichen. „Das ist das einzig positive heute“, sagte Albas Sportdirektor Henning Harnisch.

Wie schon im Auswärtsspiel in Mariupol startete Alba schwach in der Defensive. Insbesondere Galatasarays Aufbauspiele Darius Washington war von den Berlinern überhaupt nicht zu kontrollieren und erzielte im ersten Viertel neun Punkte. „Das Hauptproblem war, dass Galatasaray von Anfang an sehr, sehr heiß war und fast alles getroffen hat“, sagte Harnisch. „Washington hat einige unmögliche Dinger gemacht.“ Für die Berliner hielt vor allem Adam Chubb mit acht Punkten in Serie dagegen. Doch auch der Center konnte nicht verhindern, dass sich die Gastgeber zum Ende des ersten Abschnitts auf 28:20 absetzten. Mitte des zweiten Viertels lag Alba beim Stand von 40:27 für Istanbul sogar mit 13 Punkten zurück. Immer wieder versuchten sich die Berliner erfolglos mit Dreipunktewürfen, hinzu kamen Schwierigkeiten beim Kampf um den Rebound, den Alba im Hinspiel noch deutlich dominiert hatte. Die Berliner konnten von Glück sagen, dass sie von Rashad Wright, Kenan Bajramovic und erneut Chubb zur Halbzeitpause noch auf 38:44 herangeführt wurden.

Bis zur Mitte des dritten Viertels hatte sich Alba sogar auf drei Punkte herangekämpft, Galatasaray antwortete mit sechs Punkten in Folge. Den Berlinern gelang es in dieser Phase nie, einmal den Ausgleich zu erzielen. Meist war es der überragende Washington – am Ende mit 31 Punkten der mit Abstand beste Werfer des Spiels – der einen Dreipunktewurf traf oder mit einem Korbleger erfolgreich war. Trotzdem war Alba vor den letzten zehn Minuten bei einem Vier-Punkte-Rückstand noch im Spiel.
Dann aber machte sich Alba durch viele Ballverluste das Leben selbst schwer. So wuchs der Rückstand der Berliner innerhalb weniger Minuten von 63:68 auf 63:76 an, vier Minuten vor dem Ende war das Spiel entschieden. Allerdings ging es für Alba noch um den direkten Vergleich, der am Ende der Vorrunden über Weiterkommen und Ausscheiden entscheiden könnte. Doch die Türken, bei denen neben Washington nur drei andere Spieler nennenswert punkteten, behielten an der Freiwurflinie die Nerven, während Albas aus der Not geborene Distanzwürfe ihr Ziel verfehlten. „Heute hat man uns erstmals die Strapazen der letzten Wochen angesehen. Unsere Spieler sind auch nur Menschen“, sagte Harnisch. „Jetzt müssen wir uns sammeln und eine neue Serie starten.“ Tsp

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