zum Hauptinhalt
Durch diese Gasse muss er kommen. Albas Patrick Femerling kämpft sich durch. Die Berliner besiegten Roanne nach einer beeindruckenden Leistung.

© nordphoto

Alba Berlin: Demonstration in vier Angriffen

Alba erreicht durch ein begeisterndes 95:82 über Roanne die zweite Runde der Europaliga-Qualifikation.

Berlin - Lucca Staiger suchte Augenkontakt mit seinem Gegenspieler, nur ganz kurz. Kurz zuvor hatte K.C. Rivers einen Dreipunktewurf über den deutschen Nationalspieler von Alba Berlin verwandelt und ihm danach ein paar unflätige Worte mitgeteilt. Jetzt schwieg Rivers lieber und vermied den Blick des 22 Jahre alten Basketballers von Alba Berlin. Denn Staiger hatte sich gerade nicht nur mit zwei eigenen Dreipunktewürfen revanchiert, Alba hatte das Europaliga-Qualifikationsspiel gegen Chorale Roanne auch innerhalb kürzester Zeit entschieden. Am Ende machten die Berliner die 79:86-Niederlage aus dem Hinspiel mit einem 95:82 (48:44)-Sieg mehr als wett und zogen in die zweite Runde ein.

Gegner ist dort Hemofarm Vrsac aus Serbien. Alba empfängt den Klub, den der Berliner Trainer Luka Pavicevic in der Saison 2005/06 betreut hatte, am Dienstag zum Hinspiel. Das Rückspiel in Vrsac findet am Freitag statt. „Wir haben in einer psychologisch schwierigen Situation ein starkes Spiel gezeigt“, sagte Pavicevic. „Wir haben gut reagiert und unser Spiel durchgezogen.“

Gegen Roanne war Albas Sieben-Punkte-Hypothek gestern schon nach wenigen Sekunden auf zwölf Zähler angewachsen, Roanne führte 5:0. Und als Aufbauspieler Souleyman Diabate kurz darauf sogar aus rund acht Metern Entfernung traf, war klar, dass die Franzosen mit jeder Menge Selbstbewusstsein angereist waren.

Doch die Berliner zeigten im ersten Pflicht-Heimspiel der Saison keine Nervosität und erarbeiteten sich beim Zwischenstand von 16:14 die erste Führung. Wirklich absetzen konnte sich Alba aber nicht, mehr als sechs Punkte betrug der Vorsprung bis zur Halbzeitpause nie. Pavicevic bewies an der Seitenlinie, dass er in der Sommerpause kein Fünkchen Leidenschaft eingebüßt hat: Aufbauspieler Marko Marinovic musste seinen Coach gestenreich beruhigen, als der sich über Fehler seines Teams aufregte. Zur Pause war Alba mit vier Punkten Vorsprung beim 48:44 im Soll, aber keineswegs in Sicherheit. Hinzu kam, dass Sven Schultze nach einem Zusammenprall mit einem verletzten rechten Knie zur Bank humpelte und zur zweiten Hälfte gar nicht erst zurückkehrte.

Schultzes Mitspieler erhöhten den Druck in der Verteidigung und konnten sich nach und nach deutlicher absetzen. Und dann gelang Alba zwei Minuten vor Ende des dritten Viertels eine Serie, welche die 9602 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof von ihren Sitzen riss. Erst traf Hollis Price einen Dreipunktewurf zum 64:54, dann war Lucca Staiger aus der Distanz erfolgreich. Pavicevic zeigte an, dass auch der nächste Angriff über Staiger laufen sollte, der deutsche Nationalspieler ließ K.C. Rivers aussteigen und traf den nächsten Dreier. „Es tut gut, wenn man sieht, dass man das Vertrauen vom Trainer bekommt“, sagte Staiger.

Als gleich darauf Jenkins, mit 23 Punkten bester Werfer des Spiels, mit dem vierten Dreipunktewurf in Folge auf 73:54 erhöhte, sahen die französischen Spieler erstmals geschockt aus. Bei vier Angriffen hatte Alba aus einem Nervenspiel eine Demonstration gemacht.

Den Schock überwand Roanne nicht mehr. Die Franzosen ließen die Köpfe hängen und gaben sich zunehmend auf, während die Berliner den Vorsprung mit viel Selbstvertrauen ins Ziel brachten. Erst in den Schlusssekunden konnte Roanne das Ergebnis noch etwas freundlicher gestalten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false