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Alba-Trainer Sasa Obradovic wünscht sich einen Ersatz-Stürmer.

© dpa/picturealliance

Alba Berlin: Der Sechs-Wochen-Mann

Sasa Obradovic wünscht sich einen neuen Spieler – doch Geschäftsführer Baldi ist davon nicht überzeugt. Kommt es damit zum Konflikt zwischen Trainer und Management?

Als sich der Vip-Raum der Berliner Halle am Ostbahnhof am Samstagabend fast geleert hatte, saßen Marco Baldi und Mithat Demirel an einem der hinteren Tische und diskutierten eifrig. Das Gesprächsthema der beiden Verantwortlichen von Alba Berlin dürfte Trainer Sasa Obradovic eine Stunde zuvor im Pressekonferenzraum gesetzt haben. „Ich weiß nicht, wen wir bekommen können“, sagte er den Journalisten nach dem mühsamen Ligaerfolg über den Mitteldeutschen BC (86:73), „aber wir brauchen einen Ersatz, das ist sicher.“ Doch so sicher ist das gar nicht.

Albas Geschäftsführer Marco Baldi sieht es als weit weniger dringlich an, für den verletzten Power Forward Leon Radosevic einen Ersatzspieler zu verpflichten. „Eine Pflicht, jetzt einen Spieler zu holen, haben wir definitiv nicht“, sagt der Chef der Berliner Basketballer. Bahnt sich da ein Konflikt zwischen Trainer und Management an?

Marco Baldi hat Verständnis für seinen Coach. „Der Trainer wünscht sich am liebsten 25 Spieler, alle auf dem höchsten Niveau, das ist normal“, sagt der Alba-Geschäftsführer, „ein Trainer, der sich nicht ständig mehr und bessere Spieler wünschen würde, würde mich echt nervös machen.“ Zumal er Obradovics Überlegungen nachvollziehen kann. „Wir haben in den nächsten sechs Wochen 13 oder 14 Spiele, da ist das schon ein Thema für uns, da können wir nicht sagen, das ist uns egal.“

Leon Radosevic wird wohl so lange fehlen, er hat einen Riss im Außenband und einen Anriss des vorderen Syndesmosebandes im linken Fuß erlitten. Doch sechs Wochen sind ein schwieriger Zeitraum, findet Baldi: „Der Neue kommt gerade und ist dann auch schon wieder weg.“ Eine Neuverpflichtung würde auch dem widersprechen, was Alba vor der Saison kommuniziert hatte. Es hieß, der Klub würde auch deshalb auf einen tieferen Kader setzen, um besser als in der vergangenen Saison mit Verletzungen umgehen zu können.

Gegen den Mitteldeutschen BC konnten Levon Kendall, Jonas Wohlfahrt-Bottermann, Jan Jagla und Alex King das Fehlen des Kroaten kompensieren, am Dienstag im Eurocup bei Virtus Rom wird das schwieriger werden. „Wir müssen wach sein“, sagt Baldi, „man weiß nie, was noch alles kommen kann.“ Ein neuer Spieler könnte auch die Mannschaft stabilisieren, findet er. „Ich halte eine Neuverpflichtung für unwahrscheinlich, aber ganz ausschließen möchte ich es nicht – man muss das diskutieren.“ Sagte Baldi und setzte sich mit Sportdirektor Mithat Demirel an einen Tisch.

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