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Alba Berlin: Der Statist wünscht sich die Nebenrolle

Alba tritt am Donnerstag in der Europaliga bei Dragisa Drobnjaks altem Verein Ljubljana an – der Slowene hofft auf ein bisschen Spielzeit. Bei Alba war er bisher nur Sparringspartner im Training.

Zum 30. Geburtstag schenkte ihm Alba Berlins Trainer Luka Pavicevic fünf Minuten und 56 Sekunden. Ein Geschenk, das Dragisa Drobnjak sicher in Erinnerung bleiben wird. Alba verlor an jenem Mittwoch Anfang November 65:106 bei Tau Vitoria, es wurde ein Geburtstagsabend voller Trübsinn. Heute wäre eine gute Gelegenheit für Pavicevic, Drobnjak wieder mal ein paar Minuten zu schenken. Alba Berlin tritt in der Europaliga beim noch sieglosen Tabellenletzten Olimpia Ljubljana an, jenem Verein, bei dem Drobnjak bis 2006 unter Vertrag stand und bei dem er sich auch in diesem Sommer fithielt.

Wenn er beim alten ein paar Punkte für den neuen Klub machen könnte, statt nur neben dem Feld Freunde von früher zu treffen, wäre das Balsam für seine Basketballerseele. „Was hier in Berlin passiert, hatte ich nicht erwartet“, sagt er, „aber ich bin Profi.“ Anfang Oktober unterschrieb er bei Krka Novo Mesto, machte ein Spiel – dann erhielt sein Berater das Angebot vom Europaligisten Alba. Ein Zwei-Monatsvertrag mit der Option auf Verlängerung. Die Berliner suchten vorübergehend Verstärkung unter dem Korb, weil Center Patrick Femerling ein wochenlanges Aufbautraining absolvierte und Adam Chubb nur sporadisch überzeugte.

Ohne je mit irgendeinem Alba-Verantwortlichen gesprochen zu haben, sagte Drobnjak zu. In Berlin fand er sich in unerwarteter Rolle: als Sparringspartner im Training und Notnagel, der bisher nur zu zwei Einsätzen kam. In Vitoria und beim Kantersieg gegen Bremerhaven, als er zusammen mit Nachwuchsmann Oskar Faßler drei Minuten mitmachen durfte.

Mit nur zwei Metern Größe ist Drobnjak kein klassischer Center wie Femerling, ist es aber gewohnt, in Korbnähe zu ackern. Doch hier setzte Pavicevic auf Chubb und Alexander Nadjfeji sowie gelegentlich auf Dragan Dojcin. „Drobnjak ist ein exzellenter Spieler“, sagt Pavicevic, „wir haben ihn nur nicht gebraucht. Wir hatten keine weiteren Verletzen.“

Die wünscht sich auch Drobnjak nicht, wohl aber ein kleines Geschenk von Pavicevic bei dem Team, das er kennt wie kein anderer Berliner. Ljubljana verlor zwar bislang alle Europaligaspiele, zuletzt in Istanbul allerdings erst nach zweiter Verlängerung und gegen Vitoria mit nur einem Punkt. „Wir müssen ruhig bleiben und Ljubljana 40 Minuten lang kontrollieren“, sagt Drobnjak. Er hofft zumindest auf eine Nebenrolle. Vom Statistendasein hat er genug.

Helen Ruwald

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