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Alba Berlin: Die Entscheidung fällt auswärts

Alles oder nichts: Alba muss heute in der Europaliga in Badalona gewinnen.

Petar Aleksic zieht eine DVD aus seiner Tasche. Dann noch eine. Und noch eine. „Viel Vorbereitung diesmal“, sagt Alba Berlins Kotrainer. „Sehr, sehr viel Vorbereitung.“ Auf den DVDs hat er Filmmaterial über Albas heutigen Europaliga-Gegner Joventut Badalona zusammengestellt. Wenn sich die beiden Teams um 20.45 Uhr (live bei bbl.tv, Public Viewing in der Axel-Springer-Passage) zum Sprungball gegenüberstehen, werden die Alba-Spieler alles über die Spanier wissen. In drei Einheiten gehen die Trainer mit ihnen durch, wie Badalonas Angriff zu stoppen ist. Zweimal wird die eigene Offensive studiert, besprochen, geprobt.

„Joventut ist der Favorit“

Alba will und darf nichts dem Zufall überlassen. In der 13 000 Zuschauer fassenden Olympiahalle von Badalona, wo sich das amerikanische Dream Team 1992 die Goldmedaille erzauberte, geht es für die Berliner heute um die Zwischenrunde der Europaliga. Im Falle einer Niederlage ist das Weiterkommen zwar noch rechnerisch möglich – die Chance darauf aber realistischerweise gleich null. Gewinnt Alba, zieht der Klub nach Punkten mit dem spanischen Pokalsieger und letztjährigen Uleb-Cup-Gewinner gleich und entscheidet den direkten Vergleich für sich. Mit einem Sieg am 15. Januar im letzten Gruppenspiel gegen den bereits ausgeschiedenen Tabellenletzten aus Ljubljana wäre Alba unter den besten 16 Mannschaften Europas angekommen. Die Statistik und die bisherigen Ergebnisse der Europaliga-Saison sprechen allerdings gegen die Berliner: Alba hat alle vier Auswärtsspiele verloren und ist seit Oktober 2002 in der Europaliga in der Fremde sieglos.

„Badalona ist sicher nicht der beste Ort für ein entscheidendes Spiel“, sagt Albas Trainer Luka Pavicevic. „Joventut ist der Favorit.“ Allerdings sei seine Mannschaft in dieser Saison auswärts oft nur knapp unterlegen. „Wir hatten unsere Möglichkeiten, haben sie aber leider nicht genutzt.“ Im November rangen die Berliner Joventut 74:72 nieder, Julius Jenkins verletzte sich und fiel bis zu seinem Comeback am vergangenen Sonnabend gegen Frankfurt aus. Heute wird Jenkins auflaufen, aber auch Badalona ist seit dem Hinspiel stärker geworden. Mit dem Franzosen Jerome Moiso verpflichteten die Katalanen einen physisch starken und beweglichen Center – wichtiger ist aber die Rückkehr des zu Beginn der Saison verletzten Ricky Rubio. Der 18-jährige Spielmacher gilt als das größte Basketballtalent Europas und hatte großen Anteil daran, dass Spanien in Peking die olympische Silbermedaille gewann. „Rubio ist ein großartiger Spieler, um den es zurzeit einen großen Hype gibt“, sagt Albas Casey Jacobsen. „Aber alle von uns haben schon gegen gute Basketballer gespielt.“ Pavicevic sieht das ähnlich: „Mit Rubio und Moiso ist Joventut noch gefährlicher – aber ihr grundsätzliches Spielkonzept ändert sich dadurch nicht.“

Ansu Sesay flog angeschlagen nach Spanien

Ansu Sesay verpasste die beiden letzten Traingseinheiten vor dem Abflug mit einem lädierten Knöchel aus dem Spiel gegen Frankfurt, wird aber spielen können. Die anderen Alba-Spieler scheint die Alles-oder-Nichts-Situation nicht zu belasten. Während Petar Aleksic beim Training am Montag seine DVDs sortierte, alberten Julius Jenkins, Rashad Wright und Immanuel McElroy beim Warmmachen herum, keine Spur von Anspannung. „Wir haben Badalona schon einmal geschlagen“, sagte Casey Jacobsen. „Wieso sollte es nicht möglich sein, dass wir das nochmal schaffen?“

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