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Alba Berlin - Artland Dragons

© dpa

Alba Berlin: Die Halle siegt nicht

Die Basketballer von Alba Berlin sind der große Favorit und haben ein neues Zuhause - jetzt muss das Team sich nur noch einspielen.

Mehr als 14 000 Menschen waren da – doch Luka Pavicevic sah sie nicht. Dabei lärmten, klatschten und schwiegen die Fans nicht nur so vor sich hin, sondern wurden immer wieder auf dem Videowürfel in der Arena am Ostbahnhof eingeblendet. Sie nicht wahrzunehmen, geht eigentlich nicht, es sei denn, man heißt Luka Pavicevic. Er schaffte es ziemlich gut, die Menge auf den Rängen auszublenden und am Spielfeldrand gestikulierend nur Spielzüge, Pässe, geglückte und missglückte Würfe wahrzunehmen. „Meine Familie wird mir sagen, ob die Atmosphäre gut war“, sagte der Trainer des Deutschen Basketballmeisters Alba Berlin nach dem 95:84 zum Bundesligastart gegen die Artland Dragons Quakenbrück. Seine Familie saß auf der Tribüne.

Was Pavicevic auf dem Spielfeld sah, veranlasste ihn zu der Bemerkung: „Das sollte gute Unterhaltung gewesen sein. Kompliment an meine Mannschaft, sie hat konsequent ihr Spiel gemacht, obwohl beim ersten Spiel in der neuen Halle viel Druck auf ihr lastete.“ Das war vor allem in der ersten Halbzeit zu sehen, in der Quakenbrück die Führung übernahm. Drei der fünf Profis in der Anfangsformation waren Neuzugänge: Spielmacher Steffen Hamann, Center Adam Chubb und der starke Flügelspieler Ansu Sesay. Ihnen war anzumerken, dass sie noch nicht lange zusammenspielen, die Individualisten bildeten noch keine gut harmonierende Einheit. Pavicevic hatte Alba in der Vorbereitung hart trainieren, aber nur wenige Testspiele bestreiten lassen.

"Alle wollen Alba schlagen"

Nach dem Spiel sagte Geschäftsführer Marco Baldi: „Jetzt geht es darum, zu unserem Spiel zu finden.“ Dass dieser Sieg hart umkämpft war, obwohl Alba aufgrund seines extrem gut besetzten Kaders als klarer Titelfavorit gilt, wunderte Baldi nicht. Kurz vor Saisonbeginn war er sich sicher gewesen: Der Titelkampf „wird ein Kampf auf Biegen und Brechen. Alle wollen Alba schlagen“.

Eine Herausforderung sind aber nicht nur die gegnerischen Spieler, sondern die neuen Regeln: 65 Freiwürfe verhängte das Schiedsrichtergespann am Sonntag und unterband damit ein ums andere Mal den Spielfluss. Bei Notbremsen und Ellenbogeneinsatz sollen die Schiedsrichter härter durchgreifen. Ein Ellenbogeneinsatz kann auch ohne Berührung des Gegenspielers als sogenanntes technisches Foul geahndet werden, was zwei Freiwürfe für den Gegner bedeutet. Allein der Versuch ist strafbar. Immerhin zeigte sich Alba von der Freiwurflinie deutlich souveräner als oftmals in der Vorsaison. 30 der 35 Würfe fanden ihr Ziel. Zumindest das sah auch Trainer Luka Pavicevic. Helen Ruwald

Helen Ruwald

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