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Alba Berlin: Dramatisch im Abgang

Dass gegen Oldenburg nicht die große Basketball-Show zu erwarten war wie bei den Kantersiegen im Viertelfinale gegen Bremerhaven, war allen Beteiligten klar. Alba Berlin besiegte Oldenburg im ersten Halbfinalspiel dann auch erst nach einer Aufholjagd.

Sie trafen und trafen, immer wieder flog der Ball mit scheinbarer Leichtigkeit in den Korb. Das ist in der Max-Schmeling-Halle in letzter Zeit nichts Ungewöhnliches gewesen, Alba hat dort vergangene Woche zwei mitreißende Spiele gegen die Eisbären Bremerhaven geboten. Doch gestern tobte zwischenzeitlich nur ein kleiner Teil der 6586 Fans, die nämlich, die aus Oldenburg angereist waren. Mitte des dritten Viertels führten die EWE Baskets 62:53. Doch nach einem dramatischen Finish gewann Alba das erste Play-off-Halbfinale der Best-of-Five-Serie 86:79 (44:48). Beste Werfer der Berliner waren Aleksandar Nadjfeji (17), Bobby Brown (20) und Julius Jenkins (12).

Im Schlussviertel rissen die Berliner mit großem Kampfgeist die tobenden Zuschauer mit und brachten Oldenburg aus dem Rhythmus. Bobby Brown verkürzte auf 68:70, Brown glich mit Dunk zum 70:70 aus. Sieben Minuten vor Schluss war wieder alles offen, eine Minute später führte Alba dank fünf Punkten in Folge von Aleksandar Nadjfeji 75:70. Nach Browns Dreier zum 82:75 eineinhalb Minuten vor dem Ende trauten die Zuschauer sich dann auch, an den Sieg zu glauben. Spiel zwei findet am Donnerstag in Oldenburg statt, Spiel drei am Sonntag (17.30 Uhr) erneut in Berlin.

Bisher waren Spiele zwischen Alba und Oldenburg in der Max-Schmeling-Halle eine klare Angelegenheit gewesen. Zwölfmal trafen beide Mannschaften in Berlin bis gestern aufeinander, zwölfmal hieß der Sieger Alba. In dieser Saison setzte sich das Team von Trainer Luka Pavicevic in der Hauptrunde zweimal mit je 14 Punkten Unterschied durch – doch nach Albas letzter Demonstration der Stärke im Februar schreckten die Oldenburger die Liga mit zehn Siegen in Folge auf, der längsten Siegesserie dieser Saison in der Basketball-Bundesliga. Damit katapultierten sich die Baskets in die Play-offs.

Dass gegen Oldenburg nicht die große Basketball-Show zu erwarten war wie bei den Kantersiegen im Viertelfinale gegen Bremerhaven mit geglückten Dreipunktewürfen in Serie, war allen Beteiligten klar gewesen. Schließlich hatte Oldenburg im Viertelfinale den Deutschen Meister Bamberg ausgeschaltet und sich dadurch immenses Selbstvertrauen geholt. Die Berliner gingen gestern zwar 11:5 in Führung, doch das Spiel war von Beginn an hart umkämpft. Nach einem Ballverlust von Immanuel McElroy lagen die Gäste erstmals vorn (20:19). Die Oldenburger wirkten aggressiver und traten keineswegs wie ein Außenseiter auf. Die Berliner ließen dem Gegner zu viel Platz und gewohnt sichere Schützen trafen lange nicht. Das galt für Center Patrick Femerling wie für Julius Jenkins. Dafür brachte Spielmacher Bobby Brown Mitte des zweiten Viertels bereits seinen dritten Dreier im Korb unter. Allerdings trafen auch die Oldenburger aus der Distanz, viermal in Folge sogar, und bauten damit die Führung auf 39:31 aus. Dann war es so weit: Femerling machte seine Punkte eins bis drei, Jenkins seine Zähler eins bis sechs, auf einen Punkt war Alba wieder dran, ehe Jason Gardner mit seinem dritten Dreier die Schlusspunkte der ersten Halbzeit setzte.

In den folgenden zehn Minuten ging Oldenburgs Dreipunktequote nach oben und Albas ohnehin nicht meisterliche Freiwurfquote nach unten. Oldenburgs Jason Gardner hatte Ende des Viertels (62:69) bereits 18 Punkte erzielt, Alba bekam den Spielmacher einfach nicht in den Griff.

Doch dann zeigten die Berliner, dass sie eine Spitzenmannschaft sind. Der letzte Spielabschnitt begann und damit der Nervenkitzel. Am Ende war alles wie immer. Die Fans tobten, Alba siegte.

Helen Ruwald

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