zum Hauptinhalt

Sport: Alba Berlin: Ein Weltmeister für die Berliner Basketballer - Zweijahresvertrag für Centerspieler Koturovic

Vor zehn Tagen musste sich Marco Baldi noch ärgern. In einer Boulevard-Zeitung hatte der Vizepräsident von Alba Berlin gelesen, dass sein Verein gerne den jugoslawischen Centerspieler Dejan Koturovic verpflichten würde, und das Unangenehme an dieser Veröffentlichung war: Es stimmte.

Vor zehn Tagen musste sich Marco Baldi noch ärgern. In einer Boulevard-Zeitung hatte der Vizepräsident von Alba Berlin gelesen, dass sein Verein gerne den jugoslawischen Centerspieler Dejan Koturovic verpflichten würde, und das Unangenehme an dieser Veröffentlichung war: Es stimmte. "Sowas ist tödlich", sagt Baldi, "damit weckt man andere Vereine, die den Preis in die Höhe treiben." Seit Sonntagnacht ist sein Ärger allerdings der Erleichterung gewichen. Dejan Koturovic hat in Berlin einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

"Das ist ein großer Schritt für uns", erklärt der Vizepräsident von Alba Berlin, "Centerspieler dieser Qualität sind nur schwer zu finden." Der 2,10 Meter große Koturovic ersetzt unter dem Korb den deutschen Nationalspieler Patrick Femerling, der zu Olympiakos Piräus wechselte. "Koturovic ist international erfahren, physisch sehr stark, er ist schnell und beweglich", erzählt Baldi. Besonders letztere Eigenschaften sind in der kommenden Saison gefragt, weil der Basketball-Weltverband Fiba die Zeit für einen Angriff von 30 auf 24 Sekunden reduziert hat. "Mit Dejan haben wir unsere Idealbesetzung auf dieser Position gefunden", sagt auch Trainer Emir Mutapcic.

Dejan Koturovic spielte zuletzt für viel Geld bei Ülker Istanbul, hatte jedoch bei diesem Klub nach Auskunft von Baldi einige Probleme. Ausstehende Gehälter, organisatorische Probleme und die Verpflichtung von zwei weiteren Centerspielern gaben wohl den Ausschlag, dass sich der 28-Jährige einen neuen Verein suchte. "Vor vier, fünf Jahren hätte noch niemand gedacht, dass ein Spieler dieser Klasse nach Deutschland wechselt", sagt Baldi. Aber Alba habe sich inzwischen international einen Namen gemacht. "Er sieht die Möglichkeit, sich bei uns weiterzuentwickeln." Eine schöne Aussage, wenn man bedenkt, dass Koturovic mit Jugoslawien 1996 die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen gewann und außerdem zum Kader gehörte, der 1995 und 1997 Europa- und 1998 Weltmeister wurde.

Mit der Verpflichtung von Koturovic ist einiger Druck vom Alba-Vizepräsidenten gewichen. In Derrick Phelps, Jörg Lütcke, Henrik Rödl, Marko Pesic, Stipo Papic, Sven Schultze, Stefano Garris, Tommy Thorwarth und Misan Nikagbatse sind bereits neunSpieler unter Vertrag. Die neue Mannschaft nimmt allmählich Konturen an. Zwar sucht Alba immer noch nach einem weiteren Center, doch die Suche ist nun nicht mehr so dringlich. "Wir müssen dies nicht mit allerhöchster Konsequenz verfolgen." In den nächsten Tagen wird Marco Baldi daher auch mit dem Holländer Geert Hammink verhandeln. Zu Wendell Alexis, dem Topscorer der vergangenen Jahre, hat der Vizepräsident noch keinen Kontakt. Gegenwärtig laufen alle Verhandlungen telefonisch mit dessen Manager. "Wir haben gesprochen", erzählt Baldi, "aber ich habe das Gefühl, dass das schwierig wird."

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false