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Bonns MVP Parker Jackson-Cartwright (Mitte) ließ die Münchner (links Nihad Djedovic, rechts Ognjen Jaramaz) am Montag alt aussehen.

© IMAGO/Eibner

Update

Alba Berlin kann entspannt zuschauen: Bayerns Basketballer müssen ins fünfte Spiel

Nachdem die Münchner die ersten zwei Auswärtsspiele gewonnen hatten, sah es nach einer kurzen Halbfinalserie aus. Doch Bonn schlägt zurück.

Es ist gerade mal ein paar Tage her, da herrschte in der Basketball-Bundesliga eine gewisse Play-off-Langeweile. Die Viertelfinalserien waren alle mit einem klaren 3:0 ausgegangen und im Halbfinale gewannen Alba Berlin und Bayern München ihre ersten beiden Spiele ebenfalls mehr oder weniger souverän. Es sah mal wieder nach dem üblichen Finale der vergangenen Jahre aus.

Doch während der Titelverteidiger wirklich kurzen Prozess mit den Riesen Ludwigsburg machte und sich schon am Freitagabend für die Endspiele um die deutsche Meisterschaft qualifiziert hat, ist bei den Münchnern mittlerweile das große Zittern angesagt. „Das ist eine wunderschöne Situation, Bayern hat allen Druck der Welt“, sagte Bonns Trainer Tuomas Iisalo, nachdem seine Mannschaft die Serie am Montagabend mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge ausgeglichen hatte.

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Am Mittwoch (20.30 Uhr, Magentasport und Sport1) kommt es nun zu einem entscheidenden fünften Spiel in Bonn. „Natürlich hat das Momentum gewechselt. Wir müssen nach Bonn, es wird dort vollbesetzt sein und sie sind jetzt der Favorit“, sagte Bayern Coach Andrea Trinchieri, der sich den Einbruch seiner Mannschaft nach dem guten Auftakt in die Halbfinalserie nicht richtig erklären kann. „Was ich nicht verstehe: In den ersten beiden Spielen waren wir sehr fokussiert auf die Verteidigung und die Rebounds. Im dritten und vierten Spiel haben wir hier einen Rückschritt gehabt. Das kostet uns die Spiele“, sagte der Italiener.

Beim 83:80 der Bonner am Montagabend lieferten sich beide Mannschaften eine ausgeglichene Partie. Schaffte es ein Team, sich kurz abzusetzen, hatte der Gegner immer die richtige Antwort parat. Abgesehen von einer Bonner 8:2-Führung zu Beginn lag kein Klub mit mehr als drei Zählern vorn. Auch wenn die Gastgeber etwas besser aus der Kabine kamen, drehten die Bonner vor allem zum Ende des dritten Durchgangs auf. Doch Münchens Nihad Djedovic sorgte mit drei Zählern sechs Minuten vor dem Ende für den 70:70-Ausgleich.

Das Team von Iisalo antwortete mit fulminanten acht Punkten in Serie, bevor Parker Jackson-Cartwright seinen großen Auftritt hatte. Erst brachte der kürzlich zum besten Spieler der Liga gewählte Spielmacher die Bayern durch ein technisches Foul wieder auf drei Zähler heran, auf der Gegenseite verwandelte er einen Distanzwurf zum 83:77. Dennoch bot sich den Münchnern in den letzten Sekunden noch die Chance auf den Ausgleich, doch Jackson-Cartwright bekam die Hände an den Ball und rettete Bonn den Sieg.

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„Ein großartiger Kampf von unseren Jungs. Ich sage nach jedem Spiel, wie stolz ich auf unseren Kampfgeist und unsere Leistung, aber es ist schwer, das oft genug zu sagen. Ich denke, wir lernen mit jedem Spiel mehr über den Spielstil der Bayern“, sagte Iisalo. Sein Münchner Kollege erwartet von seinem Team im entscheidenden Spiel am Mittwoch vor allem vollen Einsatz und Entschlossenheit. „Wer immer Angst davor hat, ins fünfte Spiel zu gehen, sollte zuhause bleiben“, sagte Trinchieri.

Während der Ausgang der Serie völlig offen ist, stehen zwei Sieger bereits fest: die Fans, die endlich richtige Spannung in den Play-offs zu sehen bekommen, und Alba. Die Berliner bereiten sich seit Tagen auf die Finalserie vor und konnten ausgiebig regenerieren. Zumindest im ersten Endspiel am Freitag in der Arena am Ostbahnhof dürfte Alba einen klaren physischen Vorteil haben. Doch erst mal können sie sich am Mittwoch auf dem Sofa ganz entspannt anschauen, wer denn nun der Gegner wird auf ihrem Weg zur dritten Meisterschaft in Folge. (mit dpa)

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