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Albas Cheftrainer Sasa Obradovic war nicht immer ganz zufrieden am Samstagabend.

© dpa

Alba Berlin: Schwere Siege sind lehrreiche Siege

Alba Berlin schlägt die Löwen Braunschweig mit viel Mühe. Trainer Sasa Obradovic ist kurzzeitig richtig sauer.

Auch Perfektionisten sind manchmal Realisten. Sasa Obradovic ist bekannt dafür, die Spiele seiner Mannschaft bis ins kleinste Detail auseinander zu nehmen. Auch am Samstagabend hatte Alba Berlins Trainer viele Dinge gesehen, mit denen er ganz und gar nicht einverstanden war. Mit der Gesamtleistung seiner Basketballer und dem 83:72 (45:31)-Heimsieg gegen die Löwen Braunschweig war der 46-Jährige aber trotzdem zufrieden – weil sie den Leistungsstand seiner Mannschaft wahrheitsgemäß widergespiegelt hatten.

„Das war heute realistischer als unsere Heimspiele zum Saisonstart, als wir mit 20 Punkten gewonnen haben“, sagte der Serbe. Man könne sich nun einmal nur verbessern, wenn man sich auch mal schwer tue, „aber es ist besser, diese Dinge nach Siegen zu analysieren als nach Niederlagen“. Mit dem fünften Bundesliga-Sieg in Serie bleibt Alba ungeschlagen Tabellenführer.

Die erste Saisonniederlage, das frustrierende 60:79 im Eurocup am Mittwoch in Ludwigsburg, hatte bei den Berlinern zunächst keine sichtbaren Spuren hinterlassen. Obradovics Team begann vor 10 537 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof selbstbewusst und treffsicher. Fünf der ersten sechs Versuche von der Dreipunktelinie fanden ihr Ziel, Alba setzte sich schnell ab und schien die Braunschweiger im Griff zu haben. Während der ersten Halbzeit zeigte sich aber auch immer wieder, dass die Berliner noch nicht eingespielt sind. Mehrfach gelangen den Gästen kleine Serien, mit denen sie ihren Rückstand einigermaßen im Rahmen hielten.

Obradovic war sauer, beging ein Technisches Foul

Kurz vor der Halbzeitpause ließ sich Obradovic sogar zu einem Technischen Foul hinreißen, weil er mit der Konzentration seiner Spieler äußerst unzufrieden war. In die Halbzeitpause ging die Mannschaft des Serben trotzdem mit komfortablen 14 Punkten Vorsprung.

Wirklich entscheidend konnte Alba aber nicht davon ziehen, denn die Berliner spielten keineswegs fehlerfrei. Die Hektik im Angriff, die Obradovics Spieler bei der Niederlage in Ludwigsburg befallen hatte, machte sich erneut bemerkbar. „Wir müssen schauen, dass wir in manchen Phasen des Spiel noch mehr Struktur bekommen“, sagte Aufbauspieler Akeem Vargas. „Im dritten Viertel waren wir teilweise zu wild.“ Die beiden Spielmacher Will Cherry und Jordan Taylor glänzten bisweilen mit pfeilschnellem Zug zum Korb, sie konnten Albas Angriffe aber nicht immer wirklich ordnen und handelten sich zudem früh ihr jeweils viertes Foul ein. Die Souveränität der Anfangsphase war verschwunden – und der Großteil des Vorsprungs folgte. Aus zwischenzeitlich 21 Punkten Führung wurden kurz vor Schluss mickrige vier Zähler, unerwartet bekam das Publikum doch noch eine spannende Schlussphase geboten.

Als es darauf ankam, waren die Berliner dann aber doch noch einmal voll konzentriert. Gut eine Minute vor der Schlusssirene traf Dragan Milosavljevic zum 79:72 für die Gastgeber, die sich kurz darauf über den schmucklosen Sieg freuen konnten.

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