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DaShaun Wood sorgte mit vier verwandelten Freiwürfen für die Entscheidung.

© dpa

Alba - Bremerhaven 81:76: Albas Zittersieg gegen die Eisbären

Drei Tage nach der Last-Minute-Niederlage gegen Malaga gewinnt Alba Berlin in der Schlussphase knapp gegen die Eisbären Bremerhaven mit 81:76 (39:39) - und erinnert Aufbauspieler Heiko Schaffartzik an Forrest Gump.

Mit ihren ernsten Mienen, dunklen Anzügen und entschlossenen Schritten wirkten die Herren wie ein Drei-Mann-Mafia-Kommando. Selbstverständlich wollten Sasa Obradovic, Mithat Demirel und Mauricio Parra den Schiedsrichtern kein Haar krümmen, natürlich nicht. Es wirkte trotzdem bedrohlich, wie Alba Berlins Cheftrainer, Sportdirektor und Assistenzcoach auf die Unparteiischen zugingen. Aus Sicht der Berliner Basketballer gab es nach dem ersten Viertel des Spiels gegen die Eisbären Bremerhaven eben einige Dinge, die sie mit dem nötigen Nachdruck ansprechen wollten. Alba lag 16:27 zurück und fühlte sich benachteiligt, auch in der Folge bekamen die Berliner Spiel und Gegner kaum unter Kontrolle. Am Ende stand trotz aller Widrigkeiten ein 81:76 (39:39)-Sieg der Berliner. „Es geht bei uns eben immer auf und ab“, sagte Aufbauspieler Heiko Schaffartzik. „Wir sind wie Forrest Gumps Pralinenschachtel: Man weiß nie, was man von uns bekommt.“

Das Spiel begann aggressiv, aber wenig hochklassig. Albas Je’Kel Foster kassierte schon nach dem ersten Angriff ein Technisches Foul, weil er sich regelwidrig gestoppt wähnte und sich darüber beschwerte. Die Berliner schienen auch sonst mit sich selbst beschäftigt, die Gäste gingen mit 10:0 in Führung. Während die Bremerhavener Wurf um Wurf trafen, erregten sich die 12.161 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof immer wieder über die Ruppigkeiten, die die Schiedsrichter dem Tabellen-13 durchgehen ließen. Erst im zweiten Viertel wurde Albas Verteidigung zupackender, die Angriffe flüssiger, kurz vor der Halbzeit konnte Albas bester Werfer Deon Thompson (19 Punkte) beim Stand von 37:37 erstmals ausgleichen.

Schon im Hinspiel im November hatten sich die Berliner erst nach Verlängerung mit 70:69 durchsetzen können, auch am Sonntagabend erwiesen sich die Bremerhavener als zäher Kontrahent. Schaffartzik hatte jetzt zwar seinen Wurfrhythmus gefunden und erzielte sieben seiner insgesamt 14 Punkte in kurzer Folge, die Gäste ließen sich aber nicht abschütteln. Albert Miralles (ein Punkt) und Yassin Idbihi (acht Punkte bei mäßiger Wurfquote) traten erneut den Beweis an, dass Alba sich um einen dritten Center bemühen sollte.

Als es beim Stand von 56:57 aus Sicht der Gastgeber ins Schlussviertel ging, war das Spiel immer noch nicht hochklassig, dafür aber spannend. Der gut treffende ehemalige Alba-Profi Philip Zwiener brachte Bremerhaven zunächst in Führung, die Berliner schlugen in Person von Zach Morley zurück. Wie schon bei Albas Niederlage gegen Malaga drei Tage zuvor musste die Schlussphase die Entscheidung bringen. Diesmal machten es Obradovics Spieler besser: Erst traf Dashaun Wood einen Dreipunktewurf, dann erhöhte Morley 30 Sekunden vor Schluss auf 77:74, die endgültige Entscheidung besorgte wiederum Wood mit  vier verwandelten Freiwürfen. „Diesmal hatten wir in der Schlussphase bessere Ideen und haben die richtigen Spieler gefunden“, sagte Obradovic. „Das sollte uns ein Beispiel dafür sein, wie wir das in Zukunft machen sollten.“

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