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Sport: Alba erneuert

Burkhardt Prigge war seit 1993 Kotrainer in Berlin – nun muss er gehen

Berlin - Anfang Mai bei einer Pressekonferenz in der Max-Schmeling-Halle. Alba Berlins Cheftrainer Henrik Rödl wird gefragt, ob er sich für eine Verlängerung des Vertrags von Kotrainer Burkhardt Prigge einsetzen werde, da dieser am Saisonende auslaufe. Mit heruntergezogenen Augenbrauen und gereizter Stimme weist Rödl darauf hin, dass er nur Fragen zum kommenden Spiel beantworten will.

Dem Cheftrainer scheint schon etwas länger durch den Kopf gegangen zu sein, was gestern offiziell verkündet wurde: Der Vertrag mit Burkhardt Prigge wird nicht verlängert. Dennoch ist die Entscheidung überraschend. Seit 1993, kurz nach der Gründung des Vereins, arbeitete Prigge bei Alba, gewann alle zwölf Titel der Vereinsgeschichte mit den Berlinern. Er überdauerte zwei Trainerwechsel, arbeitete unter den Cheftrainern Svetislav Pesic, Emir Mutapcic und seit Mitte Januar auch unter Henrik Rödl. Er gehörte zu Alba. „Natürlich bin ich enttäuscht“, sagt Prigge. Nun will er sich so schnell wie möglich nach einem neuen Verein umsehen. „Ich will nach vorne und nicht nach hinten gucken.“

Dass sein Vertrag bei Alba nicht verlängert wird, erfuhr Prigge am Montag von Rödl und Vizepräsident Marco Baldi. Er könne die Entscheidung verstehen angesichts der jüngsten Erfolgslosigkeit des Klubs, sagte der 41-Jährige. Seit zwei Jahren haben die Berliner keinen Titel mehr gewonnen.

In der kommenden Saison werde sich das Coaching-Team deshalb neu ausrichten, sagte Rödl. „Während ein Assistenztrainer vor allem für die Spielvorbereitung und Nachwuchsarbeit zuständig sein wird, soll mir am Spielfeldrand ein zweiter Trainer mit Erfahrung im spieltaktischen Bereich und in der Spielerentwicklung zur Seite stehen.“ Welche Qualitäten Prigge fehlen, um eine dieser Aufgaben zu übernehmen, das wollte Rödl nicht sagen. „Ich habe keine Lust, Burkhardt Prigge in irgendeiner Form zu diskreditieren.“

Albas Präsident Dieter Hauert stellte die Entscheidung in einen größeren Kontext: „Wir müssen uns neu orientieren. Dafür dürfen wir auch vor schmerzhaften Entscheidungen nicht zurückschrecken“, sagte Hauert. Die Entlassung Prigges ist schon die zweite für Alba eigentlich untypische Entscheidung, die in diesem Jahr gefällt wurde. Im Januar wurde mit Emir Mutapcic zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Trainer entlassen.

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