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Alba gegen Frankfurt: Alba gewinnt die Abwehrschlacht

Alba Berlin gewinnt mit 70:66 (63:63, 37:27) nach Overtime gegen die Frankfurt Skyliners, die vom Alba-Traiener Muli Katzurin trainiert werden.

Heiko Schaffartzik lief wie ein Hase über das Spielfeld. Mit seinem Zickzacklauf wollte der Basketballer Sekunden vor Ende der Verlängerung die Zeit herunterspielen. Das war nicht schön, aber lustig anzuschauen und vor allem effektiv. Als die Gegner aus Frankfurt ihn endlich erwischten, verwandelte der Berliner beide Freiwürfe. Alba Berlin gewann nach Overtime 70:66 (63:63, 37:27) gegen die Frankfurt Skyliners. 70:66 wäre selbst nach regulärer Spielzeit eine geringe Punktzahl. „Wir haben gewonnen, weil wir besser verteidigt haben“, sagte Yassin Idbihi folgerichtig nach einer über weite Strecken unansehnlichen, aber spannenden Abwehrschlacht. Die gewannen die Berliner, weil sie nicht schön, aber effektiv spielten. Allen voran Heiko Schaffartzik, der mit 18 Punkten auch Topscorer war. Gäste-Coach Muli Katzurin wurde von den 10.988 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof empfangen, wie er verabschiedet wurde nach seinem letzten Spiel als Alba-Coach, dem verlorenen fünften Finalspiel in Bamberg im Juni 2011: mit Applaus der Berliner Fans. Katzurins Frankfurter zeigten von Beginn an, warum sie die drittbeste Defensive der Basketball-Bundesliga stellen und zuletzt sogar Tabellenführer Bamberg geschlagen hatten. Mit viel Körpereinsatz (und entsprechend vielen Fouls) traktierten sie die Berliner. Doch die wehrten sich, beide Teams störten sich früh im Spielaufbau, mussten hart arbeiten für ihre Punkte. Nach sieben Minuten stand es nur 11:9 für Alba. Yassin Idbihi leistete sich zwei Schrittfehler hintereinander, Frankfurt führte 18:15, Ex-Coach Katzurin hätte ihn längst ausgewechselt. Doch der aktuelle Trainer Gordon Herbert wusste, um bei seiner zuletzt bemühten Metapher zu bleiben, dass dies ein Spiel für Schweine war, nicht für Rennpferde. Idbihi blieb auf dem Feld, nicht nur weil der andere Center Torin Francis (Knöchelprobleme) ebenso wie Bryce Taylor (Magen-Darm) angeschlagen war. Idbihi dankte es, blockte ebenso wie Kyle Weaver spektakulär Frankfurter Würfe. Mit einem 14:0-Lauf setzte sich Alba auf elf Punkte Vorsprung ab. Die Berliner waren überlegen im Rebound, Heiko Schaffartzik traf drei von drei Dreipunktewürfen. Frankfurt zeigte nun auch, warum die Mannschaft im Schnitt die wenigsten Punkte in der Liga erzielt: vielen Fehlwürfe, die aber auch von den Berliner erzwungen wurden, die es schwer machten, gute Wurfpositionen zu finden. Doch Frankfurt traf noch einen Dreipunktewurf mit der Halbzeitsirene, die Skyliners blieben dran. Nach zwischenzeitlich 15 Punkten Vorsprung Albas kamen sie in dritten Viertel mit einem 10:0-Lauf und guter Defensivarbeit auf einen Zähler heran. Die Berliner gaben nun die Hoheit unter dem Korb ab und leistete sich vermehrt Ballverluste (17 am Ende), die Frankfurter glichen aus, 53:53. Viel Kampf und wenig gelungene Würfe prägten die Schlussphase. Vor allem Jermareo Davidson hielte die einfallslosen, aber defensivstarken Skyliners mit18 Punkten in der zweite Halbzeit (23 am Ende) in Reichweite. Doch Jimmy McKinney vergab für Frankfurt beim Stand von 63:63 den letzten Wurf. „Super“, dachte da Heiko Schaffartzik, wie er später sagte „jetzt gibt es Verlängerung.“ Mit einigen umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen für Alba, gegen die Frankfurt Protest einlegen will, und einem effektiven Zickzacklauf am Ende.

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