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Albas Dashaun Wood im Zweikampf mit Gdynias Lukasz Koszarek (l.) während des Euroleague-Gruppenspiels.

© AFP

Alba weiter in der Euroleague: Riesiger Erfolg, mittelgroße Bürde

Alba hat es durch den 67:64-Sieg gegen Gdynia in die Runde der besten 16 Mannschaften des Kontinents geschafft – ein Privileg, aber auch eine zusätzliche Belastung von 14 Spielen.

In Tel Aviv tickten gerade die letzten Sekunden des Basketballspiels zwischen Maccabi und Chalon herunter, in Berlin strahlten sich die Verantwortlichen von Alba an. Im Foyer der Arena am Ostbahnhof standen am Donnerstagabend Manager Marco Baldi, Aufsichtsrat Axel Schweitzer und Coach Sasa Obradovic beisammen. Sportdirektor Mithat Demirel warf einen letzten Blick auf den Liveticker in seinem Handy, dann war der Abend aus Sicht der Berliner endgültig gelungen. Durch Chalons Niederlage stand Alba als Teilnehmer der Euroleague-Zwischenrunde fest, der eigene beschwerliche 67:64-Sieg gegen Gdynia hatte sich doppelt ausgezahlt. Für die Berliner ist der Einzug unter die besten 16 Mannschaften des Kontinents ein riesiger Erfolg – und eine mittelgroße Bürde.

Alba hat das Privileg erkämpft, sich mit den ganz großen Namen im europäischen Basketball zu messen. FC Barcelona? Real Madrid? ZSKA Moskau? Auf wen die Berliner genau treffen, steht noch nicht fest. Sicher ist: Die Zwischenrundengruppe wird ein „erlauchter Kreis“ sein, wie es Baldi formuliert. Finanziell hilft das Weiterkommen den Berlinern ebenfalls, auch wenn sie durch die Nachverpflichtungen von Brian Randle und Derrick Byars bereits in Vorlage gehen mussten. Selbst wenn alle Spiele in der Zwischenrunde verloren gingen, wird der Verein wertvolle Punkte für die europäische Klubrangliste sammeln. Und damit die Chance erhöhen, sich einen festen Startplatz im wichtigsten europäischen Wettbewerb zu verdienen.

So weit, so erfreulich für Alba. Der Haken: Die Euroleague teilt die 16 Zwischenrundenteams in zwei Achtergruppen auf, die in Hin- und Rückspielen um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen. Für Alba bedeutet das 14 zusätzliche Spiele zwischen dem 27. Dezember und dem 4. April, die Hälfte davon auswärts irgendwo zwischen Russland, Griechenland und Israel, parallel zu Bundesliga und Pokal-Final-Four in eigener Halle. Ein wahnwitziges Programm, das Alba „Kraft, Energie und Siege in der Bundesliga“ kosten wird, wie Baldi zugibt. Es könnte also sein, dass Alba am Donnerstag langfristig einen Schritt nach vorn gemacht hat, kurzfristig die Chancen auf den Meistertitel in den Play-offs im Mai aber gesunken sind.

Trotzdem dürfen die Berliner nicht hadern oder zurückschrecken, wenn sie auf den Terminplan der kommenden Monate schauen. Alba zählt in vielerlei Hinsicht – Großarena, Management, Organisation – schon lange zu Europas Elite, die sportlichen Erfolge fehlten jedoch zuletzt. Jetzt können die Berliner beweisen, dass sie tatsächlich ein Spitzenklub sind. Und ihrem eigenen Anspruch gerecht werden.

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