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ALEXANDER BARTA: Der Wille besiegte alle Zweifel

Es sah ganz normal aus, was Alexander Barta da machte. Ein kleiner Rempler mit Gegenspieler Sven Felski und dann glitt Barta im Fallen Richtung Bande.

Es sah ganz normal aus, was Alexander Barta da machte. Ein kleiner Rempler mit Gegenspieler Sven Felski und dann glitt Barta im Fallen Richtung Bande. So was passiert 1000 Mal in einem Eishockeyspiel. Und mindestens 999 Mal passiert dabei nichts. Barta aber rauschte unglücklich in die Spielfeldumrandung. Oberschenkelbruch, eine Sekunde Unglück, neun Monate Pause. Zwischendurch sah es auch schon mal so aus, als würde Barta gar nicht mehr Eishockey spielen können. Gerüchte von der Sportinvalidität machten in Hamburg, bei seinem Klub, den Freezers, die Runde.

Aufgeben? Alexander Barta? Niemals. Den 24. März 2008 hat er auf seine Weise verarbeitet. Nach fünfeinhalb Monaten Pause konnte er wieder mit dem Training beginnen. Es sei hart gewesen, sagt er, allein der Aufbau der erschlafften Muskeln habe sehr lange gedauert. Aber sein Wille besiegte alle Zweifel.

Am Freitag der vergangenen Woche gab er sein Comeback. „Alexander ist nicht nur ein hervorragender Eishockeyspieler, sondern einer, der alle anderen mitreißt“, sagt sein Trainer Paul Gardner über ihn. Mitreißfaktor 100 hat Barta seit seinem Comeback demonstriert: Da war das traumhafte Tor beim 3:2 gegen Köln, als Barta die Gegenspieler schwindelig spielte, den Schuss zwei Mal antäuschte und dann ins Tor hämmerte. Ein Treffer, den viele Profis im Leben nicht schießen. Und da war der ausgiebige Jubelschrei nach dem Tor, der aufweckte. Kommt Jungs, helft alle mit, es geht vorwärts: Barta motivierte selbst die Fans. „Ihr seid die Geilsten“, sagte er per Stadionmikrofon. Es war aber auch eine Danksagung an die Anhänger. Zuletzt hatten sie bei Spielen der Freezers gemurrt, denn ohne den einstigen Kapitän war das Team in der schwersten Saison der Klubgeschichte angekommen.

Das Horrorerlebnis vom März 2008 hat der 25-Jährige verarbeitet. Damals verloren die Freezers 1:6 gegen die Eisbären und schieden ein Spiel später im Play-off-Viertelfinale aus. Barta denkt nicht gerne daran, freut sich vielmehr auf eine erste Begegnung mit der neuen Berliner Halle (Spielbeginn 14.30 Uhr). Heimweh hat der gebürtige Berliner und ehemalige Eisbär aber nicht: Sein Vertrag in Hamburg läuft bis 2010, Verlängerung wahrscheinlich. Bei den Freezers ist Alexander Barta nicht wegzudenken. Claus Vetter

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