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Sport: Aller guten Dinge sind sieben

Fünf Spiele lang herrschte ein fast friedvolles Einvernehmen. Im sechsten Play-down-Spiel der Deutschen Eishockey-Liga zwischen den Schwenninger Wild Wings und den Berlin Capitals wurde es dann aber erstmals so giftig, wie man das im Abstiegskampf eigentlich erwartet.

Fünf Spiele lang herrschte ein fast friedvolles Einvernehmen. Im sechsten Play-down-Spiel der Deutschen Eishockey-Liga zwischen den Schwenninger Wild Wings und den Berlin Capitals wurde es dann aber erstmals so giftig, wie man das im Abstiegskampf eigentlich erwartet. Da wurde bereits während des Spiels auf dem Eis heftig diskutiert, die Auseinandersetzungen gingen danach im Kabinengang des Schwenninger Bauchenberg-Stadions weiter. Ob beide Mannschaften nach der Abreise der Berliner einen Schlussstrich unter die Animositäten gezogen haben? Heute (18.30 Uhr, Deutschlandhalle) steigt die entscheidende siebente Partie zwischen beiden Klubs.

"Am Sonntag ist ein neues Spiel", hatte Capitals-Manager Lorenz Funk schon gleich nach der 1:4-Niederlage in Schwenningen Frieden angemahnt. Doch Funk hatte in einem Nebensatz auch erklärt, bei den Capitals sei ausreichend Motivation vorhanden. Motivation, die aus den Schwenninger Ereignissen herrührt? Bei den Wild Wings hatten die Capitals im ersten Drittel ganze sechs Minuten lang in Unterzahl gespielt. Kapitän Pavel Gross durfte gar für zwei plus zehn Minuten in der Kühlbox Platz nehmen. Mehrfach hatte sich Gross bei Schiedsrichter Peter Chvatal beschwert. Trainer Gunnar Leidborg musste seinen Spielführer zweimal vor heftigeren Gefühlsausbrüchen bewahren. Die Schwenninger lancierten daraufhin einen Zusatzbericht über das Verhalten einiger Capitals-Spieler. Auf diesem Papier dürfte auch der Name von Vyacheslav Fanduls zu finden sein. Dieser hatte Schwenningens Penney mit einem Stockstich verletzt.

"Ich hoffe, Penney ist nichts Schlimmes passiert. Er ist ein netter Kerl", verteilte wenigstens Trainer Gunnar Leidborg Nettigkeiten. Lorenz Funk versuchte nach dem ersten Drittel noch zu retten, was nicht mehr zu retten war. Er begehrte Eintritt in die Schiedsrichter-Kabine, was ihm verwehrt blieb. Funk schluckte also seine Verärgerung über den Schiedsrichter ebenso hinunter wie einen Kommentar über die teils erschreckend schwache Vorstellung der Capitals. Nur Andrej Mezin stemmte sich gegen die immer wieder anrollende Wild-Wings-Angriffswelle. Trotz seiner Schulterprobleme und dem Lockruf der weißrussischen Nationalmannschaft darf man davon ausgehen, dass der Schlussmann der Capitals auch heute wieder zwischen den Pfosten stehen wird.

Martina Tesche

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