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Sport: Aller guten Dinge sind vier

Der 1. FFC Frankfurt will seine Niederlagenserie im Olympiastadion endlich beenden

Auch Jennifer Oster fühlt sich vom Pokalfinale magisch angezogen. Die 21-Jährige reist ihrer Mannschaft, dem FCR Duisburg , an diesem Samstag nach Berlin hinterher. Auf dem Rasen des Olympiastadions kann Oster diesmal aber nicht eingreifen. Unlängst, im Bundesligaspiel bei der SG Essen-Schönebeck, hat sich die Mittelfeldspielerin schwer verletzt: Schienbein gebrochen , dazu Syndesmoseband und Außenband gerissen. Jennifer Oster humpelt beim DFB-Pokalfinale der Frauen zwischen dem FCR Duisburg und dem Favoriten 1. FFC Frankfurt (heute, 16.45 Uhr, live in der ARD) mit Krücken zu ihrem Tribünenplatz.

Sie wird von dort aus äußerst „angefressene“ Frankfurterinnen beobachten können. Die Hessinnen stehen zwar schon zum neunten Mal in Serie im Berliner Pokalfinale , haben aber die letzten drei Endspiele verloren – allesamt gegen Turbine Potsdam. „Wir wollen endlich wieder den Pott in unseren Händen halten“, sagt Frankfurts Nationalspielerin Renate Lingor . Viel wird davon abhängen, wie die Hessinnen Duisburgs Torjägerin Inka Grings in den Griff bekommen. Grings ist mit 22 Toren derzeit erfolgreichste Torjägerin der Bundesliga.

Der letzte Pokalendspiel-Treffer der Frankfurterinnen im Olympiastadion liegt mittlerweile schon 271 Spielminuten zurück. Am 31. Mai 2003 gewannen sie das Finale 1:0, und das auch nur durch ein Eigentor von Martina Voss in der 89. Minute. Gegner war – der FCR Duisburg.

In der Bundesliga wurden den Duisburgerinnen vom Finalgegner in dieser Saison deutlich die Grenzen aufgezeigt. 6:1 und 3:0 gewann der 1.FFC Frankfurt. „Davon dürfen wir uns nicht blenden lassen“, warnt Frankfurts Manager Siegfried Dietrich . Dietrich gilt als der Uli Hoeneß des Frauenfußballs, ein Vordenker, stets offen für Dinge, die den Frauenfußball voranbringen. An der immer wieder aufkommenden Diskussion, ob die Zeit nicht bald reif sei, um das Frauenfinale auf eigene Füße zu stellen und nicht mehr nur als Einstimmung auf das Männer-Finale zu veranstalten, mag sich Dietrich aber nicht beteiligen. „Eine bessere Plattform wie in Berlin und mehr Aufmerksamkeit kann man doch gar nicht haben“, sagt er. „Ich sehe das Ganze als Doppelveranstaltung des Deutschen Fußball-Bundes, bei der wir gar nicht mal so schlecht abschneiden.“

Einen einsamen Rekord wird heute Frankfurts Abwehrspielerin Tina Wunderlich aufstellen: Die 29-Jährige hat bei allen bisherigen acht Pokalendspielen ihrer Mannschaft auf dem Platz gestanden – ohne auch nur ein einziges Mal ausgewechselt zu werden. Derartige Bestmarken können bei der verletzt zuschauenden Jennifer Oster allenfalls Wehmut hervorrufen. Karsten Doneck

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