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Sport: Alles ist möglich

Frank Goosen über Bochum

1974, im zarten, noch formbaren Alter von acht Jahren, stand ich, an der Hand meines Vaters, zum ersten Mal in der Ostkurve des Bochumer Ruhrstadions. Der VfL gewann mit vier zu zwei gegen den Wuppertaler SV, und das brachte mich auf die falsche Spur. Ich hielt diesen Verein für potenziell erfolgreich. Aber er bereitete mich aufs Leben vor – ich lernte leiden. Seitdem aber mein Lieblingstrainer meinen Klub trainiert, die Mannschaft nicht mehr in diesen gottserbärmlichen Faber-Papageien-Trikots antritt, und auch wir Bochumer plötzlich erkennen, dass Fußball nicht nur schweißtreibend, sondern auch schön sein und Spaß, ja geradezu Spässken machen kann – seitdem ist alles möglich. Europa, wir kommen. Wenn nicht in diesem Jahr, dann im nächsten. Und dann bleiben wir auch. Und wenn nicht, ist auch egal. Wuppertal packen wir immer.

Frank Goosen ist Schriftsteller. Im Februar erscheint sein neuer Roman „Pokorny lacht“.

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