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Sport: Alles wie früher

Er kann es noch. Die Faust, das Abklatschen mit allen Teammitgliedern, der gereckte Daumen, der Jubelsprung auf dem Podest, das Dirigieren der italienischen Nationalhymne: Alles ist noch da.

Er kann es noch. Die Faust, das Abklatschen mit allen Teammitgliedern, der gereckte Daumen, der Jubelsprung auf dem Podest, das Dirigieren der italienischen Nationalhymne: Alles ist noch da. Eineinhalb Jahre lang hat Michael Schumacher darauf warten müssen, sich wieder als Sieger eines echten Formel-1-Rennens ehren lassen zu dürfen, doch gestern beim Grand Prix von San Marino zeigte er, dass er nichts verlernt hat. Und das betraf nicht nur die mit traumwandlerischer Sicherheit vorgetragene Choreographie bei der Siegerehrung.

Im Rennen hatte er sich ebenso erfolgreich der Angriffe des Weltmeisters Fernando Alonso erwehrt, mit dem er doch nach allgemein gültiger Ansicht gar nicht mehr mithalten hätte können dürfen. In letzter Zeit war dem 37-Jährige von allen Seiten wohlmeinend angeraten worden, die Karriere doch nach dieser Saison zu beenden. Zu alt sei er, um den Angriffen der neuen Fahrergeneration noch standhalten zu können. Gestern bewies der Deutsche mehr als 30 Runden lang eindrucksvoll das Gegenteil.

Noch höher einzuschätzen als Schumachers erfolgreicher Verteidigungskampf um Platz eins ist allerdings die Tatsache, dass er überhaupt wieder an der Spitze fuhr. Mit harter Arbeit und rätselhafter Motivation hat er sein Team Ferrari aus der Krise gerissen und zurück zum Erfolg geführt. Jemand, der solche Leistungen vollbringt, muss seine Karriere noch nicht beenden.Seite 18

Christian Hönicke

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