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Sport: Allgemeine Verlogenheit

Stefan Hermanns

Als Zyniker kann man dem FC Energie Cottbus zu seinem entschlossenen Handeln nur gratulieren: Petrik Sander hat das Krankenhaus wieder verlassen, die Verletzung des Cottbuser Trainers wird hoffentlich nicht allzu schlimm sein, sein Klub aber darf hoffen, die verlorenen Punkte aus dem Spiel gegen Aue doch noch zu bekommen. Energies Klubführung hat die – immer noch zynisch – günstige Gelegenheit genutzt und Protest eingelegt. Immerhin weiß sie sich damit in guter Gesellschaft: Jeder andere Verein hätte genauso gehandelt.

Aber Verlogenheit wird nicht dadurch besser, dass alle anderen auch verlogen sind. Als Sander getroffen wurde, waren noch drei Minuten zu spielen, Cottbus lag 0:2 zurück und hätte auf jeden Fall verloren. Außerdem wurde das Geschoss von außerhalb des Stadions abgefeuert. Ein gezielter Angriff ist daher auszuschließen. Vermutlich war der Übeltäter sogar EnergieFan. Die Cottbuser hatten schließlich schon vor dem Zwischenfall ein Feuerchen entzündet, und das wohl nicht, weil die Abende im Erzgebirge auch Anfang April noch empfindlich kalt sind.

Die Opfer von heute sind die Täter von morgen. Bei allen drei Zweitligaspielen am Freitag hat es Randale gegeben. Bei allen waren ostdeutsche Vereine beteiligt. Zufall ist das nicht. Es ist auch nicht das Problem der Polizei, wie die ostdeutschen Klubs immer jammern. Es ist ihr Problem. Schon deshalb darf Cottbus von den Ereignissen in Aue nicht profitieren.

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