zum Hauptinhalt

Sport: Als Axel Schulz wie von einer Abrissbirne getroffen wurde

Zwei oder drei Tage später, also am 27. oder 28.

Zwei oder drei Tage später, also am 27. oder 28. September, tat es schon nicht mehr so weh. Axel Schulz hatte vielleicht noch den berühmten Satz seines Trainers Wolke im Ohr. "Janz ruhich Axi, det läuft." Im Fernsehen liefen Bilder, die sahen aus, als hätte Schulz sie mit einer Überkopfkamera gefilmt. Jeder, der diesen Kampf gegen Wladimir Klitschko gesehen hatte (und damit mehr als Axel Schulz selbst), hätte diesen Streifen drehen können. Oben und unten waren diese schwarze Balken zu sehen, wie bei alten Filmen. Jede zweite oder dritte Sekunde sah Schulz eine schwere Gerade auf sich zukommen. Und mit jedem dieser Schläge verkleinerte sich sein Sichtfeld, indem sich die schwarzen Balken zur Mitte verbreiterten. Bald war alles schwarz.

So ungefähr muss es dem Frankfurter Schwergewichtler rein optisch ergangen sein. Nach siebeneinhalb Runden sah Schulz aus, als sei er von einer Abrissbirne zentral getroffen worden. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass er so hart schlägt", sagte Schulz hinterher. Es spricht für ihn, dass er nach der ordentlichen Tracht Prügel vor 18 000 Menschen in der KölnArena den Weg vor die Mikrofone gefunden hat. Seine Beulen und Brüschen hatte er hinter einer dunklen Sonnenbrille verborgen. Vielleicht war er ganz zufrieden, dass der jahrelange Spuk nun ein Ende hatte. Mit diesem Auftritt endete die Karriere des Boxers Axel Schulz in einer Stadt, deren Bürger ein halben Tag zuvor eine wirkliche Legende zu Grabe trugen: Willy Millowitsch.

miro

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false