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Ambitioniert. Dirk Kunert, hier noch als Trainer in Mainz, soll den BAK nach oben führen.

© Imago/Martin Hoffmann

Ambitionierter Berliner AK: Mit Dirk Kunert Richtung Profifußball

Der Berliner AK will im Idealfall noch in dieser Saison den Drittliga-Aufstieg schaffen. Mit einem Trainer, der auch bei Hertha BSC im Gespräch war.

Die Trainersuche kann mitunter eine komplizierte Sache sein. Doch Mehmet Ali Han hat gute Argumente. Der Präsident des Fußball-Regionalligisten Berliner AK muss nur zwei Namen nennen: Steffen Baumgart und Jens Härtel. Beide sind ehemalige Trainer des BAK. Und beide trainieren mittlerweile Vereine in deutschen Profiligen – Baumgart den Bundesligisten SC Paderborn, Härtel den Drittligisten Hansa Rostock. Den Schritt in den Profifußball will endlich auch Han schaffen und nicht mehr nur Sprungbrett für ambitionierte Trainer sein.

Dieser Schritt soll mit Dirk Kunert klappen, den Han in dieser Woche als neuen Trainer eingestellt hat. Auf den ehemaligen Juniorentrainer von Hertha BSC wartet am Samstag (13 Uhr, Volkspark Mariendorf) in der zweiten Runde des Berliner Pokals gegen den ambitionierten Oberligisten Blau-Weiß 90 gleich die erste Bewährungsprobe.

Nachdem sich der BAK nach drei Niederlagen in Folge und dem Absturz ins Mittelfeld der Regionalliga-Tabelle von Coach Ersan Parlatan getrennt hatte, gingen 40 Bewerbungen bei Mehmet Ali Han ein, wie er sagt. Er habe sich über die große Resonanz gefreut – in Frage kamen aber schnell nur zwei Trainer. Mit André Meyer, in der vergangenen Saison Trainer bei Union Fürstenwalde und bis vor wenigen Wochen noch Co-Trainer des Zweitligisten Erzgebirge Aue, hatte Han schon telefonische Gespräche geführt. Dann klingelte er am Montagabend bei Kunert durch.

Er brauchte nicht lange, um den 51-Jährigen, der im Frühjahr sogar kurz als Nachfolger von Pal Dardai bei Hertha im Gespräch war, zu überzeugen. Schon am Dienstag machte sich Kunert, der bis dahin im Urlaub in Spanien weilte, auf den Weg nach Berlin und stellte sich danach der Mannschaft vor. Dass die Wahl auf Kunert fiel, der seit April 2018 ohne Verein ist und zuvor die zweite Mannschaft des FSV Mainz 05 trainierte, ist kein Zufall.

„Er war oft im Stadion bei unseren Spielen, er kennt die Mannschaft“, sagt Han. „Wir erwarten uns von ihm, dass er die Mannschaft mit seiner Erfahrung weiterbringt.“ Im Idealfall soll noch in dieser Saison der Aufstieg in die Dritte Liga gelingen. Nichts Anderes ist das mittelfristige Ziel des Berliner AK. Deshalb habe der Klub „einen Trainer gesucht, der eigene Ziele hat“. Die stimmen allem Anschein nach mit den Zielen des Regionalligisten überein.

Kunert und Yildiz arbeiteten schon in Ankara zusammen

Es ist ein großes Ziel. Derzeit hat der BAK als Neunter nach sieben Spielen bereits acht Punkte Rückstand auf den Tabellenführer Hertha BSC II, aber auch noch eine Partie weniger absolviert. Den eigenen Erwartungen hinkt der Klub also bereits hinterher. So ist das Pokalspiel gegen Blau-Weiß 90 die Chance, den schwachen Saisonstart zumindest teilweise vergessen zu machen – und den Blick wieder auf das Wesentliche zu richten.

Denn der Sport war in den vergangenen Wochen nach der Trainerentlassung immer mehr in den Hintergrund gerückt. Auch weil Gerüchte die Runde machten, dass schon bald ein großer Investor beim BAK vorstellig werden und der Klub Interesse an einem türkischen Erstliga-Trainer haben könnte. Mit großer Verwunderung hat Han das alles zur Kenntnis genommen. „Da ist nichts dran, das hat mit Wahrheit überhaupt nichts zu tun“, sagt der BAK-Präsident, der mit Cemal Yildiz lieber noch einen weiteren Mann ins Trainerteam holte, der den Verein bereits sehr gut kennt.

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Yildiz war bereits Baumgarts Assistent beim BAK – und das sehr erfolgreich. Bei seiner letzten Trainerstation bei Tennis Borussia lief es hingegen weniger gut, dort konnte er sich nur wenige Monate halten. Nicht viel länger dauerte sein gemeinsames Engagement mit Kunert bei Ankaraspor 2009. Ein halbes Jahr lang waren sie im Trainerteam des türkischen Erstligisten unter Jürgen Röber aktiv. Und doch war die Zusammenarbeit ein weiteres Argument, mit dem der Präsident Kunert und Yildiz zum BAK lotste. Argumente muss ab jetzt aber nicht mehr Han, sondern Kunert liefern. Ein erstes wäre der Einzug in die nächste Pokalrunde am Samstag.

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