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Sport: An den Rand gedrängt

Der Fall Kurbjuweit beschäftigt Union weiterhin

Berlin - Mit der heilen Welt beim 1. FC Union ist es vorbei. Der Sprung an die Tabellenspitze in der Regionalliga, den die Berliner durch einen Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach II heute (14 Uhr, Alte Försterei) schaffen könnten, interessiert fast nur am Rande. Die Agenda bestimmt Tobias Kurbjuweit. Der aussortierte Mittelfeldspieler mit Vertrag bis 2007 hatte sich vor dem Arbeitsgericht die Teilnahme am Training erstritten.

„Dieses Problem darf für uns vor dem Spiel gegen Gladbach kein Alibi sein. Das ist Sache der Vereins“, sagt Kapitän Sebastian Bönig. „Wir Spieler schauen nur auf uns. Für den Trainer ist das aber sicher eine persönliche Niederlage.“ Trainer Christian Schreier ist der Unwillen über die Rückkehr Kurbjuweits anzumerken. Schließlich wurde ihm ein zuvor von ihm selbst geschasster Fußballer bis zum Hauptverfahren im November gerichtlich untergejubelt. Schreier schafft es nicht einmal, Kurbjuweit die Hand zu schütteln. Dafür kommandierte er am Donnerstag Kotrainer Holger Bahra und am Freitag A-Jugend-Coach Bernd Martins ab, die Kurbjuweit jeweils 40 Minuten durch den Wald und danach im Einzeltraining an den Rand der Erschöpfung treiben mussten. Die Mannschaft übte auf einem anderen Platz. „Das ist nicht im Sinn des Urteils, zumal sich Tobias isoliert von den Mitspielern umzuziehen hatte“, sagte Kurbjuweits Anwalt Horst Kletke. „Wir bieten Tobias Kurbjuweit ein Training entsprechend seinem Leistungsstand an“, sagte Unions Sprecher Lars Töffling. Immerhin durfte Kurbjuweit am Donnerstagnachmittag mit einem Teil des Kaders unter Aufsicht Bahras üben.

Ruhe gibt es auch nach dem heutigen Spiel nicht: Zum einen droht Union eine Zwangsvollstreckung im Fall Kurbjuweit, wenn die einstweilige Verfügung weiterhin nicht vollständig befolgt wird. Zum anderen könnte mit Jörg Schwanke am Dienstag der nächste aussortierte Spieler vor dem Arbeitsgericht seine Teilnahme am Training einklagen.

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