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Sport: And the winner is: Doping

Friedhard Teuffel fragt nach dem richtigen Weg gegen den Betrug

Spektakuläre Dopinggeständnisse hat es in den vergangenen Tagen nicht gegeben, und dennoch ist es eine grauenhafte Woche für den Sport. In dieser Woche könnte schließlich eine große Hoffnung geplatzt sein: dass der Staat den Sport retten könnte. Der Sport, das galt schon vorher als sicher, kann das Dopingproblem nicht allein lösen. Deshalb sollte der Staat eingreifen. Im Juli wird nun in Deutschland ein Gesetz gegen Doping verabschiedet, aber Wissenschaftler sagen schon jetzt: Es wird sich nichts verändern, das Gesetz gibt den Staatsanwälten keine neuen Möglichkeiten, um zu ermitteln, und den Gerichten keine, um zu bestrafen.

Dann wäre es nur schwer verständlich, warum gestern Minister Schäuble und DOSB-Präsident Bach einstimmig erklärten, Politik und Sport seien auf dem richtigen Weg. Die Frage ist außerdem, woher der Wada-Vorsitzende Pound das Selbstbewusstsein für die Behauptung nimmt, der Rückstand auf die Betrüger habe sich von einigen Jahren auf wenige Wochen verkürzt. Denn derzeit sind Mittel im Einsatz, die überhaupt nicht nachgewiesen werden können. Ganz zu schweigen von Substanzen, von denen die Fahnder nicht einmal etwas wissen.

Gut möglich, dass Sport und Politik es nicht viel besser machen können, weil es gar keinen richtigen Weg gibt. Das kommende Gesetz könnte wirkungslos bleiben und ein härteres Gesetz, das etwa den Betrug im Sport genauso behandelt wie den in der Wirtschaft, nicht mit den rechtsstaatlichen Grundsätzen und Verfahren in Einklang zu bringen sein. Das ist der letzte Eindruck. Wieder einmal eine grauenhafte Woche für den Sport.

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