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Andries Jonker: Ein geborener Assistent übernimmt

Meistens übernimmt der Kotrainer, um die Sache zu Ende ohne größeren Schaden zu Ende zu bringen. Andries Jonker hat aber eine große Aufgabe, er soll mit dem FC Bayern die Champions League erreichen.

Meistens übernimmt der Kotrainer, um die Sache ohne größeren Schaden zu Ende zu bringen. Andries Jonker hat aber eine große Aufgabe, er soll mit dem FC Bayern die Champions League erreichen. Es wäre der größte Erfolg in der Karriere des 48 Jahre alten Niederländers, die bisher keine Highlights aufzuweisen hat. Jonker ist eigentlich nicht der Typ Cheftrainer, zu höflich und zurückhaltend kommt er daher. 1997 begann er seine Klublaufbahn – als Kotrainer. Beim FC Volendam in der Ersten Liga in Holland, er blieb nach dem Abstieg und übernahm in der Zweiten Liga später selbst als Chef. Jonker wurde wegen Erfolglosigkeit bald entlassen, 2002 wurde er wieder Kotrainer. Sein Chef war Louis van Gaal beim FC Barcelona, für beide war recht schnell Schluss. Zurück in Holland scheiterte er als Cheftrainer mehrfach am Aufstieg mit dem Zweitligisten Maastricht, er ging als Kotrainer zu Willem II Tilburg und übernahm dann den Chefposten. Und wurde bald wieder entlassen. Mit Louis van Gaal kam er 2009 nach München. Jonker hat den klassischen Ruf eines unauffälligen Kotrainers – den des Taktikexperten. Dem man wegen seiner großen Kenntnisse doch eines Tages mehr zutraut. „Falls ich nicht verlängere, könnte mein Kotrainer Andries Jonker meine Philosophie als Cheftrainer bei Bayern fortführen. Bei der deutschen Nationalelf hat es bei Joachim Löw, der Klinsmann beerbte, auch funktioniert", sagte van Gaal, als seine Vertragsverlängerung noch ein Thema war. Nicht nur wegen der knappen Zeit wird Jonker an der Spielweise der Münchner nichts ändern, die offensive Ausrichtung und der Wunsch nach stetem Ballbesitz mit den Passstafetten werden bleiben. Intern gilt Jonker beim FC Bayern als „van-Gaal-Klon“, er wird laut Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge „Dinge ändern, die veränderungswürdig sind“. Rummenigge berichtete von einer „bemerkenswerten“ Antrittsrede Jonkers vor der Mannschaft, es geht wohl eher um Zwischenmenschliches. Fachlich muss Jonkers in der vereinspolitischen Torwartfrage entscheiden und sich vor allem überlegen, wie er Arjen Robben ersetzt. Das ist für jeden Trainer unmöglich. Mathias Klappenbach

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