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Andy Murray: Endlich im Endspiel.

© AFP

Andy Murray: Ein Schritt bis zur Erlösung

Der Schotte Andy Murray steht als erster Brite seit 1938 im Finale von Wimbledon. Das hat er auch seinem Coach Ivan Lendl zu verdanken.

Als Andy Murray den Matchball gegen Jo-Wilfried Tsonga im Halbfinale verwandelt hatte, da schrien und johlten die Zuschauer. Alle, bis auf einen: Ivan Lendl. Nie zeigt der 52-jährige gebürtige Tscheche auch nur die geringste Regung während einer Partie. Selbst jetzt nicht, als Murray als erster Brite seit 1938 Henry „Bunny“ Austin das Wimbledonfinale erreicht hatte. Denn Lendl war klar, sie sind noch nicht am Ziel.

So wunderte sich Murray auch nicht über das, was Lendl später in der Umkleide zu ihm sagte: „Er meinte nur: ,Gute Arbeit. Wann willst du morgen trainieren?‘“ Lendl ist als Aktiver ein akribischer Arbeiter und Perfektionist gewesen, und das vermittelt er seit einem halben Jahr auch seinem Schützling. Lendl schaffte in dieser kurzen Zeit, was fünf Trainer vor ihm nicht vermochten: Murrays wildes Naturell zu zähmen. „Ivan hilft mir, konzentriert zu bleiben und nicht zu emotional zu werden“, meinte Murray, doch einmal pro Jahr ist das für ihn besonders schwer. Denn seit 76 Jahren warten sie in Wimbledon auf einen heimischen Champion, und Murray ist nur noch einen Schritt entfernt, sie zu erlösen. Ticktes für das Finale gegen Roger Federer werden jetzt für 25 000 Pfund angeboten, und mancher würde sicher gerne zugreifen, wenn nur die elende Warterei endlich ein Ende hätte.

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